Hi,
Nachdem der Baukasten jetzt endlich auch physikalisch existent ist, wird es Zeit, den nächsten Schritt zu tun und einen darauf basierenden 3D-Drucker ins Auge zu fassen. Ev. kann man später auch noch mit dem gleichen Grundgerät eine CNC-Circuit-Mill für PCBs realisieren sowie einen Lasercutter für Folien. Aber eins nach dem anderen.
Meine erster Schritt wird darin bestehen, zunächst einmal einen „normalen“ 3D-Drucker nach Standard-Bauanleitung als Referenzmodell zu erstellen um davon ausgehend zu schauen, wo und wie man welche Teile durch Baukastenteile ersetzt und entsprechend das Design anpasst. Aussredem kann man sich dann auch gleich spezifische benötigte Teile drucken, die man nicht mit dem Baukasten abdecken kann, wie z.B. den Korpus des Extruders.
Als Ausgangspunkt habe ich das Model „Mendelmax 1.5“ ausgewählt, da dieses bereits auf 20mm T-Slot-Profilen basiert und dem was der Baukasten bieten kann, schon sehr nahe kommt. D.h., man könnte bereits jetzt schon die gesamte Rahmenkonstruktion damit abdecken, wobei es aufgrund leicht unterschiedlicher Längen eine kleine Designänderung gäbe.
Hier ein Bild von dem Rahmen, den ich bereits fertig aufgebaut habe (allerdings nicht mit Baukastenteilen, sondern nach Original-Maßen):
Ich denke, es wird schon allein aus diesem Bild deutlich, das man den Rahmen leicht mit dem Bausatz nachbauen kann. Allerdings schwebt es mir für die Variante des OSED 3D-Druckers vor, diesen gleich in einer cubischen Form aufzubauen, ich glaube, das bietet Platzvorteile und mehr Möglichkeiten, wie etwa im Hinblick auf Circuit-Mill und ist auch durch Verwendung der T-Slot Profile gerechtfertigt. Frühere Mendel-Formen basierten auf 8mm-Gewindestangen, die wesentlich spilleriger waren und deshalb die dreieckige Form aus Stabilitätsgründen benötigten.
Für unser Modell stelle ich mir vor, die 64cm T-Slot Profile als durchgehende aufrechte Teile zu nehmen, dadurch gewinnt man im unteren Teil zusätzlichen „Stauraum“ in dem man z.B. das Netzteil schön verschwinden lassen könnte und vielleicht auch etwas an zusätzlicher Druckhöhe.
Ausserdem würde ich natürlich gerne unsere Slider-Elemente dort verwenden wollen. Ich weiss nicht, ob und wie gut das tatsächlich funktioniert, andererseits spricht aber auch nix dagegen. Ev. hat man man einen etwas stärkeren Verschliess bei den Slidern, aber den kann man ja zum einen durch nachstellen mit der Stellschraube etwas kompensieren und zum anderen aufgruind geringer Materialkosten von zeit zu Zeit auch austauschen. Wäre aber interessant zu sehen, wie oft dies in der Praxis tatsächlich der Fall wäre. Falls dieses einigermaßen praktikabel ist, dann kann man damit jedenfalls die Gesamtkosten erheblich reduzieren.
Als Steuerung verwende ich zunächst RAMPS1.4 als Referenz, würde das aber für unser Modell ev. gegen eine GEN7 austauschen wollen, da mir diese wesentlich opensourciger erscheint: Die Original Gen7 kommt mit Voronoi-Unterteilungen daher, welche es gut unterstützen, die Platine auf einer eigenen Circuit-Mill selbst zu fräsen. Es gibt aber auch eine Eagle-Version davon, ich glaube von einer afrikanischen Gruppe, die mit normalen Leiterbahnen daherkommt. Wir können aber auch beide Varianten pflegen. Die Gen7 ist einseitig konzipiert und basiert auf Atmel 1284Mega, der ist nahezu genausogut wie der 2560er, aber die letzte „große“ Bauform (DIL), d.h., no stress mit SMD löten. Achja, und man benötigt keinen zusätzlichen Arduino dafür, die Platine selbst wird arduionisiert. Ein echtes Selbermacher-Ding sozusagen Und natürlich kann auch hier wieder einiges an überflüssigen Kosten eingespart werden.
Als Extruder kommt ein „Wade’s reloaded“ mit Herringbone-Zahnrad zum Einsatz, mit J-Head-Hotend. ich hätte stattdessen eigentlich lieber das Heater-barrel von Wofgang (reprap-fab.org) verwendet, aber leider ist der gerade in Urlaub und ich hatte keine Lust zu warten, aber das wäre eine weitere Option fürs OSEG-Modell. In Kombination mit einem Bowden-Extruder könnte das dann sogar extrem schnell werden.
Auf jedenfall wäre man mit all den genannten Features und der von mir umrissenen Konfiguration auf dem neuesten Stand der 3D-Drucker-Technik. Es hat sich da, seit ich vor 3 jahren damit anfing, mir die erste Reprap-Steuerelektronik zusammenzulöten, inzwischen ja doch einiges getan.
OK, soviel erst mal auf die Schnelle. In den nächsten Tagen werden die restlichen Teile geliefert, mal schauen, wie lange es braucht, um den Rest zusammenzustricken, aber ich schätze mal, die eine oder andere Woche wirds schon noch dauern, ehe der erste drucktest stattfinden kann.
Falls der eine oder andere von Euch ebenfalls Interesse an einem OSEG 3D-Drucker Projekt hat, so seid Ihr herzlich eingeladen, bei dem Projekt mit zumachen.
Gruss, Oliver
PS: Übrigends, es gibt u.a. zwei Gründe, warum ich einen 3D-Drucker dringend brauche: Zum ienen möchte ich noch einige Plastikteile für das Baukastensystem damit realisieren und zum anderen ist man dann bezüglich der Ausgestaltung des nächsten Prototyps der Zn/O-Zelle wesentlich flexibler und nicht nur auf gefräste Plexiglasteile angewiesen.