Angeregt durch den Thread https://discourse.test.opensourceecology.de/t/integration-vorhandener-open-baukasten-systeme-und-rastermass/341/1 hab ich gedacht „warum nicht ?“ und hab jetzt einfachmal das erste Basisset mit grundlegenden Strukturelementen definiert, welches ausser den Alu-Winkelprofilen auch ein OpenBeam-ähnliches System mit 20mm Raster beinhaltet. Was auch ganz sinnvoll ist, denn dadurch haben wir auch T-Slot mit drin und erhalten ausserdem noch mehr Verbindungselemente, die aufgrund des Rasters auch sehr gut für die Winkelprofile einsetzbar sind. Insgesamt also eine recht runde Sache, bin sehr glücklich damit.
Die jeweiligen Mengen-angaben orientieren sich ein bischen am Contraptor, ein bischen an meinem Gefühl und ein bischen daran, das das ganze auch preislich einigermaßen erschwinglich sein sollte. Ich habs noch nicht im Detail ausgerechnet, aber grob geschätzt müssten wir damit unter 200,- EUR Materialkosten bleiben, das würde ich jedenfalls als wünschenswert ansehen. Natürlich kann wer sparen will auch ein paar Teile weglassen oder von allem genau die Hälfte nehmen, der Baukasten ist meiner Meinung nach recht großzügig ausgestattet, d.h., auch mit der Hälfte aller Teile müsste sich schon sehr vieles bauen lassen können.
Die Längen entsprechen dem OpenStructures-Raster, da wir die Reihe 2, 4, 8, 16, 32, 64 cm mit drin haben, zusätzlich sind aber noch 4 Zwischengrößen mit 6, 12, 24, 40 cm, was mir sinnvoll erschien um die großen Sprünge etwas auszugleichen.
Ich werd als erstes mal schauen, wo man das Material dafür herbekommen könnte, damit wir preislich schonmal ein paar konkretere Vorstellungen bekommen.
ich hinterfrage jetzt einfach mal eine Position Deiner Stückliste, die mir auffiel.
6. Schrauben:
Inbusschraube mit Halbrundkopf
200 Stck. M4 x 6mm
Die Mutternhöhe bzw Einschraublänge bei M4 liegt bei etwa 3mm - bleiben 3 mm Klemmlänge. Zwei Bauteile zusammen mit einer Mutter kannst Du damit jedenfalls nicht zusammen schrauben. Bliebe allenfalls die Verwendung von Innengewinden in Bauteilen, nur, Innengewinde in Aluminium haben bei öfteren Eindrehen und Lösen erfahrungsgemäss kein langes Leben. Bei Teilen für so einen Baukasten, die ja mehrfach verwendbar sein sollen, würde ich mir die Anwendung von Innengewinden sehr gut überlegen.
Zumal Du bei den bisher definierten Bauteilen und Gewinde M4 gegen gängige Konstruktionsregeln verstösst !
Als gängige Mindest-Einschraublänge bei Innengewinden in Stahl gilt 0,8xD. Also 3,2mm bei M4
Bei Innengewinden in Aluminium liegt der Richtwert bei 1,2-1,4xD, und so dick ist keins Deiner Bauteile.
Aber vielleicht hast Du ja eine bestimmte Anwendung im Sinn für diese kurzen Schrauben, und verrätst sie mir
U.a. wenn ich mir meinen Klopapier- und Badetuchhalter im Bad anschaue, wie die Dinger nicht mal billig, dafür aber klapprig sind und ordentliche Ständer locker mal 150€ zusammen kosten, so könnte ich mir mit einem Baukasten vielleicht einen Ständer selbst bauen oder konstruieren
U.a. könnte man dann eine Anleitung hier rein stellen und es Open-Source zur Verfügung stellen, so dass sich Andere ihren Badetuchhalter ebenfalls selbst bauen können.
Was man dazu aber erst noch bräuchte, wäre ein Teilekatalog mit den technischen Zeichnungen z.B. in PDF-Form.
Da hab ich ja gelesen, könnte Bastelmike die Konstukte in CAD überliefern, so dass dann die technischen Zeichnungen denke ich mal exportierbar wären? Kenne mich mit CAD leider kaum aus.
Dann könnte ich als interessierter Anwender darin blättern und Teile suchen.
Will ich dann die Teile zu etwas zusammen bauen bzw. etwas konstruieren, so lade ich dann die Teile im CAD-Format und kann dann damit loslegen und mir z.B. den Handtuchhalter konstruieren.
Habe ich meinen Handtuchhalter konstruiert, stelle ich dieses Konstrukt zur Optimierung hier vor und ist es optimiert, so könnte man sowas dann ebenfalls in den Katalog aufnehmen oder als Katalogzusatz anbieten. Quasi wie beim kleinen Metallbaukasten, bei dem man die verschiedenen Konstrukte Auto, Flugzeug, Schaukel, usw. eben daraus bauen kann.
Soweit so gut habe ich jetzt die dafür notwendigen Teile und Konstruktionsanleitung.
Nun stehe ich vor dem Problem, woher die Teile nehmen?
D.h. man braucht hierfür Bezugsquellen.
Da darin sicherlich Teile aus Grundmaterialien wie Stangen, Bleche, usw. sicherlich maschinell erstellt werden müssen, ich aber kein geübter Metallbauer bin, so möchte ich dir Teile beziehen.
D.h. man braucht hierfür Leute, welche diese Teile in Serie herstellen und anbieten. Wichtig hierbei ist wiederum der Preis, da nützt es wenig, wenn man die Teile bei einem Maschinenbauer herstellen lässt, der wiederum profitorientiert arbeiten will und muss.
D.h. man bräuchte besser ein Netzwerk von kleinen Hobby-Handwerkern, welche für einen kleinen Aufpreis eine regionale Versorgung von Teilen sicherstellen können.
U.a. könnten dies Leute tun, welche eben weniger die Tüftler und Entwickler sein wollen/können, aber eben gut mit Materialien umgehen können und evt. die dafür notwendigen Werkzeuge und Maschinen besitzen. Solche Leute findet man vermutlich einfacher als Ingenieure und Entwickler.
Also ich finde dieses Set äußert interessant und sehe vor allem auch bei kleinen alltäglichen Dingen wie eben einem Badetuchhalter großes Potenzial, weil ordentliche Badetuchhalter im Handel ziemlich kostspielig vertrieben werden.
das siehst Du grundsätzlich richtig. Im Prinzip bekämst Du auf diese Weise das gleiche als wenn Du Dir ein CAD-Modell in CAD-Libraries wie Traceparts oder irgendwelchen Normteileherstellern herunterlädst. Halt ein 3D-Modell des Teils in dwg(AUtocad), tcw(Turbocad) oder Standardformaten wie stp, iges…
Das sollte für den normalen Anwender dieses Baukastens genügen zum Kostruieren; das die Bearbeitungshistorie der Teile bei diesem Export verloren geht, dürfte hierfür zu verschmerzen sein, schliesslich will der Benutzer des UniPro-Baukastens ja in der Regel nicht die Teile des Baukastens selber verändern.
Ich will Euch jetzt nicht den Enthusiasmus nehmen, aber ganz billig werden diese Teile nicht werden - es sei denn in Grosserienfertigung auf spezialisierten Automaten.
Ich hab ´mal eine sehr GROBE Kalkulation erstellt für den Alu-Winkel 20x20x3mm, 80mm lang.
Also für 70€ würd ich jemand 20 Stück davon herstellen. Und dabei hab ich keine Stundensätze von Maschinenfabriken angesetzt, sondern deutlich niedriger. Halt ein akzeptabler Stundenlohn für mich, und Kosten für Werkzeuge, Maschinen, Strom etc. Und 2-3 Arbeitstunden muss man dafür rechnen ohne Automaten.
Immerhin muss man bei solchen Stückzahlen ja auch schon Lehren zum Bohren etc. erst herstellen.
Insgesamt wird also so ein Baukasten nicht billig zu kaufen sein - es sei denn, die Nachfrage ist so gross, dass eine wirkliche Massenfertigung in Frage kommt.
Ja, verstehe. Ich dachte tatsächlich an Innengewinde, wobei es mir dabei aber weniger darum geht Aluminiumelemente miteinander zu verschrauben, bzw. mir spätestens anhand Deiner Ausführungen klar wird, das das nicht zu empfehlen ist.
Sondern ich dachte dabei primär an Stellschrauben, wie in dem Bohrhilfe-Jig im Bild etwas weiter oben zwei Stück davon (die zu lang sind) zu sehen sind. Im Inneren der Bohrhilfe befindet sich ein Teflon-Streifen, der mit den anderen drei Schrauben an den Enden und in der Mitte fixiert ist. In den Bereichen drücken nun die Stellschrauben dagegen, so dass sich der Streifen ganz minimal durchbiegt und somit genutzt werden kann, um das Spiel des Winkelprofils innerhalb der Bohrhilfe einzustellen, bzw. genauergesagt, da sich der gleiche Mechanismus auch auf der anderen Seite befindet, der zu bohrende Gegenstand damit minimal in die eine oder andere Richtung aus der Mitte bewegt werden kann. Das Ganze sollte dazu dienen eine möglichst genaue Einstellung der Mitte für die Bohrung vornehmen zu können. In diesem Fall. In anderen Fällen, wo nach einem ähnlichen Prinzip eine Art Gleitlager gebaut wird, könnte man damit das Spiel des Lagers einstellen.
Zumal Du bei den bisher definierten Bauteilen und Gewinde M4 gegen gängige Konstruktionsregeln verstösst !
Als gängige Mindest-Einschraublänge bei Innengewinden in Stahl gilt 0,8xD. Also 3,2mm bei M4
Bei Innengewinden in Aluminium liegt der Richtwert bei 1,2-1,4xD, und so dick ist keins Deiner Bauteile.
OK, das wusste ich nicht.
Aber vielleicht hast Du ja eine bestimmte Anwendung im Sinn für diese kurzen Schrauben, und verrätst sie mir > >
Ja. Einmal die just beschriebene als Stellschraube, und zum andern die Befestigung eines kleineren und leichteren Elements, wie es etwa hier zu sehen ist:
Da hier die Schraube in das Teflonelement versenkt ist, reduziert sich die … ähm … Klemmlänge (?) und verbessert sich das Verhältnis zur Einschraubtiefe.
Also, das war so in etwa, was ich dabei im Kopf hatte. Aber nichtsdestotrotz hast Du schon recht damit, diesen Posten zu hinterfragen, denn selbst wenn man es für diese Art von Anwendung nehmen wollte, gäbe es dabei einige „Abers“:
Es würde anstatt ins Basis-Set wohl eher ins Lineartrieb-Set gehören.
Man bräuchte nicht gleich 200 Stck. davon
Sofern man die Standardlöcher für das Innengewinde verwenden möchte stimmt die Schraubengröße nicht, sondern müsste wohl eher M5 sein.
Ich werde diese Schraubengröße also aus dem Basis-Set wieder entfernen.
Insbesondere letzterer Punkt bringt mich aber bei dieser Gelegenheit auf eine Frage, zu der ich gerne Deine Meinung wüsste:
Ich hatte die Schraubenlöcher ursprünglich auf 4mm gesetzt. Als ich neulich aber mal einen ähnlichen Anwendungsfall hatte hab ich gemerkt das es besser ist, wenn die Schraube noch etwas Spiel hat, daraufhin hab ich das auf 4.5mm geändert. An anderer Stelle wurde mal die Frage aufgeworfen, ob 4.5mm oder 4.2mm das bessere Maß sei. Ich würde intuitiv 4.5mm sagen, zum einen aus pragamatischem Grund, weil man eher nen 4.5er Bohrer zuhause hat als nen 4,2er zum anderen aber auch, weil ich glaube, das 4.2mm immernoch recht eng wäre insbesondere wenn man öfter mal Teile zusammen und wieder auseinander baut. Was meinst Du dazu ?
Mir ist schon klar, dass dies nicht ganz billig ist, dafür ist aber auch die Qualität und Robustheit, sowie Weiterverwendung sehr viel werthaltiger.
Wenn ich wieder bei meinem Badetuchständer bin, so würde ich für einen solchen Ständer ca. 150€ zahlen müssen, wenn ich etwas langlebiges möchte.
Wenn ich für den Selbstbau vielleicht 100€ zahlen könnte, wäre dies eine enorme Verbesserung. Und für einen Badeständer braucht man so viel Teile nicht, einen Sockel, vielleicht zwei Winkel und Gestänge.
Des Weiteren hätte es einen weiteren Vorteil, denn ich könnte wenn ich den Badetuchständer nicht mehr brauche, einfach wieder demontieren und die Teile anderweitig verwenden oder gegen andere Teile eintauschen.
nur zu dem Punkt kurze klare antwort. Bei Schrauben M4 bohren nur blutige Amateure 4,0mm. Zur Grösse der Bohrung gibt es aber eine klare DIN Norm, DIN ISO 273. Darin werden die Toleranzklassen fein, mittel und grob unterschieden.
Fein Ø4,2 mm
Mittel Ø4,5 mm
Grob Ø4,8 mm
Die meist verwendete Toleranzklasse im Maschinenbau dürfte eindeutig mittel sein. Grob wird verwendet wenn vor allem bei grossen Abständen der Schraubenlöcher mit erheblichen Abweichungen bei den Lochabständen gerechnet wird.
Und fein, ich hab es nochkaum auf einer Zeichnung gesehen, vermutlich eher was für Feinwerktechnik und Raumfahrt. Und in einem Bereich, wo auch Amateure mitspielen (Entschuldigung ! ) sollte man fein auf keinen Fall verwenden, würde ich meinen.
Hoffe, das hat die Sache für Dich geklärt, ichwünsch Dir noch einen schönen Abend.
Das ist genau meine Intention, wobei mir persönlich und insbesondere im OSE-Umfeld eher Anwendungen wie z.B. eine Solar-Nachführung etwas attraktiver erscheinen als ein Badetuchhalter Aber … who cares …grundsätzlich kann natürlich jeder damit bauen was er möchte.
Und er kann übrigens auch, wenn die bisher definierten Teile nicht ausreichend oder geeignet sind, auch jederzeit weitere Teile definieren und neue Themen-Sets ergänzen. Es muss auch nicht zwingend Aluminium sein, theoretisch kann man auch einen gelochten Stahlträger definieren. Wird dann allerdings vielleicht etwas schwieriger, dafür eine gute Selbstbauanleitung zu schreiben
Aber nochmal zurück zu dem Katalog, oder nennen wir es mal Beispielesammlung: Ich bin der festen Überzeugung das vor allem solche Art von Bauanleitungen diesem Projekt zum Durchbruch verhelfen werden, ganz einfach weil sich dann erst mehr Menschen den konkreten Nutzwert des UniProKits so richtig vorstellen können.
Soweit so gut habe ich jetzt die dafür notwendigen Teile und Konstruktionsanleitung.
Nun stehe ich vor dem Problem, woher die Teile nehmen?
Es gibt da mehrere Möglichkeiten.
Die erste und wichtigste ist selber machen. Es ist für mich ein ganz wichtiger Teil dieses Projekts, hierfür Mittel und Wege zu beschreiben, sprich Herstellungsanleitungen. Für spezielle Teile, wo das absolut nicht geht oder völlig unwirtschaftlich ist, müssen zumindest Bezugsquellen zum Kauf angegeben sein. Aber es wäre schön, wenn das eher die Ausnahme als die Regel werden würde.
Beim selbermachen wiederum kann es unterschiedliche Wege geben.
Ein Weg wäre, um mal bei den Lochwinkeln als Beispiel zu bleiben, der Selbstbau eines Automaten oder einer Maschine. Dies wäre das Mittel der Wahl, wenn man größere Mengen benötigt.
Darüberhinaus sollten aber auch, wenn möglich, einfachere Wege, also sozusagen zur Herstellung von Hand, mit einfachen Bohrhilfen und dergleichen, beschrieben werden.
Wenn sich jemand die Mühe macht, einen Automaten zu bauen, dann kann er die hergestellten Teile natürlich auch Dritten zum Kauf anbieten, welche vielleicht nicht die Mittel, die Zeit, oder die Lust dazu haben. Beim Reprap-Projekt funktioniert das recht gut, da gibts z.B. etliche Leute, die eine eigene Steuerelektronik entwickelt haben und diese dann feilbieten, sei es als Platine, als Bausatz oder als Fertigteil.
Nochmal zurück zu dem Automaten: Aus meiner Sicht ist ein Bohrautomat für die Aluprofile das erste und wichtigste Beispielobjekt, welches ich mit dem UniproKit realisieren werde. Ich bezeichne das auch als „Hello-World-Device“, da es m.E. als Referenzmodell sehr gut geeignet ist und natürlich auch, weil es zur Selbstherstellung dringend benötigt wird.
Prinzipiell sollte es also möglich sein, sich mit dem UniproKit so einen Bohrautomaten zu bauen, allerdings haben wir hier ein kleines Henne-Ei-Problem: Um den Bohrautomaten zu bauen brauch ich ein fertiges UniproKit, aber um das zu erstellen brauche ich den Bohrautomaten
Die Lösung für dieses Problem ist aus meiner Sicht etwas, das sich ebenfalls beim Reprap-Projekt gut bewährt hat, nämlich die Idee eines Bootstrap-Devices, welches dort auch als „RepStrap“ bezeichnet wird.
Konkret sieht das dort so aus: Man baut sich mit primitiven Mitteln, also etwa aus Holz und mit billigen Schubladenrollauszügen ein erstes, in Bezug auf Präzision und dauerhafte Haltbarkeit nicht besonders gutes Gerät, halt den RepStrap. Damit wiederum lassen sich zumindest schonmal die ersten benötigten Plastikteile für einen richtigen Reprap drucken. Diesen baut man sich dann und verwendet dazu vom Repstrap die teuren Teile wie Steuerelektronik, Steppermotoren, Zahnriemen usw. wieder. Übrig bleiben ein paar Stücke Holz und die Rollauszüge, welche aber insgesamt nicht viel gekostet haben (und vielleicht noch anderswo Verwendung finden). Alternativ gäbe es natürlich auch noch die Möglichkeit, das man jemand kennt, der einem die Plastikteile für einen Reprap druckt.
Soweit die Theorie. Für mich sieht der Fahrplan jetzt konkret so aus:
Ich bin gerade dabei, eine Steuerelektronik für den Bohrautomaten zu bauen. Das ist eine Sache die ich vor drei Jahren mal angefangen hatte und die dann zwischenzeitlich in der Schublade lag. Aber zumindest habe ich alle wichtigen Komponenten wie Steppermotoren, Treiber dafür, Opto-Endstops und Material für das Mainboard schon parat. Und das Ding selbst ist auch schon ziemlich weit fortgeschritten, d.h., es ist ein arges Strickwerk (ich habs auf einseitiger Lochrasterplatine gemacht ) und momentan versuche ich, das alles irgendwie ans laufen zu bringen und etwaige Fehler zu debuggen. Sobald ich halbwegs sicher bin, das das tatsächlich jemals laufen wird, werd ich Euch hier mal ein Foto davon reinstellen. Eine Beschreibung davon, incl. Schaltplan und Layout könnt Ihr hier finden: Pollin AVR NET-IO als Motherboard für Repmaschinen
OK. Sollte das Teil also funktionieren, würde ich mir damit einen repstrap-artigen Bohrautomat bauen. Damit könnte ich dann meine Profile bohren, vielleicht noch nicht in der besten Präzision, aber wenn ich möchte, kann ich mir ja mit Hilfe dieser Generation1-Teile einen schon deutlich präziseren Bohrautomaten bauen. Tja, und ab dann wäre das Henne-Ei-Problem gelöst.
Gut, soweit meine kleinen Phantasien, versprechen und garantieren tu ich erstmal nix, aber das ist zumindest der Weg, den ich anstrebe, … und der im übrigen noch weiter führt.
Denn der Bohrautomat wäre ja im Grund nichts anderes als ein kartesischer Roboter, den an auch für andere Dinge benutzen kann, wie etwa dem fräsen und bohren von Platinen und dem drucken von 3D-Teilen, beides sind Anwendungen, die auch im GVCs definiert sind.
Aber, und jetzt kommt der eigentliche Knackpunkt, mit einem 3D-Drucker kann man auch noch andere Sachen machen:
Man kann weitere Teile für weitere UniproKit-Sets drucken. Ich denke da z.B. an Zahnräder, Pulleys, usw. OK, ich gebe zu das Plastikteile sicher nicht die gleiche Stabilität wie Stahlteile haben, aber das kann ja jeder im Rahmen seiner Anwendung selbst entscheiden, ob ein Plastikzahnrad genügt, oder ob er eines aus Stahl benötigt. Einen Eindruck davon, was so alles an Teilen möglich ist und wie stabil die jeweils erscheinen mögen, kann man sich auf Thingiverse verschaffen. manches dort ist Quatsch und Spielerei, aber vieles macht durchaus einen brauchbaren Eindruck.
Und damit schliesst sich jetzt der Kreis zu dem Oben gesagten: Man kann sich damit super gut Schablonen erstellen, mit deren Hilfe man z.B. die Aluprofile präzise ankörnen kann.
D.h., für den oben beschriebenen Weg der manuellen Herstellung würde sich somit nun die Möglichkeit eröffnen, mittels solcher Schablonen auf den Profilen Markierungspunkte anzukörnen. Im nächsten Schritt könnten diese dann „freihändig“ auf einer Ständerbohrmaschine mit einem Zentrierbohrer angebohrt und danach mit einem normalen Bohrer durchgebohrt werden.
Das ist bislang nur Theorie, ich hab das noch nicht live probiert, aber so stelle ich mir zumindest theoretisch vor, wie man auf einfachem Wege halbwegs genaue Löcher in die Profile bekommt. Vielleicht kann Mike etwas dazu sagen wie realistisch diese Vorgehensweise ist.
Falls das so ginge hätte der Normaluser jedenfalls zwei Möglichkeiten um an die Start-Teile zu kommen: Entweder er kauft sie sich und zahlt etwas mehr dafür, oder aber er kauft sich nur die Schablonen für kleines Geld und steckt stattdessen mehr an Eigenarbeit darein.
Mike schrieb:
Ich will Euch jetzt nicht den Enthusiasmus nehmen, aber ganz billig werden diese Teile nicht werden - es sei denn in Grosserienfertigung auf spezialisierten Automaten.
Ich hab ´mal eine sehr GROBE Kalkulation erstellt für den Alu-Winkel 20x20x3mm, 80mm lang.
Also für 70€ würd ich jemand 20 Stück davon herstellen. Und dabei hab ich keine Stundensätze von Maschinenfabriken angesetzt, sondern deutlich niedriger. Halt ein akzeptabler Stundenlohn für mich, und Kosten für Werkzeuge, Maschinen, Strom etc. Und 2-3 Arbeitstunden muss man dafür rechnen ohne Automaten.
Immerhin muss man bei solchen Stückzahlen ja auch schon Lehren zum Bohren etc. erst herstellen.
Deswegen sollte wer hat und wer kann, d.h., wer die Mittel dazu hat, sich lieber auf einen Automaten einschiessen. Ev. kann man sich hierbei ja ergänzen und der eine baut diesen Automaten und der andere jenen und man tauscht sich mit den Teilen untereinander aus. Sobald man dann alle benötigten Teile zusammen hat, kann man sich damit dann auch die noch fehlenden Automaten bauen. Alles wohlgemerkt unter der Perspektive größerer Stückzahlen. Wer eh nur einen einzigen Satz für sich selbst benötigt kann es halt auch mit den Plastikschablonen und entsprechendem Arbeitsaufwand selbst machen.
Oliver, dies klingt für den Hobbyhandwerker und Bastler sehr interessant und praktikabel, doch was soll Beispielsweise eine Alleinstehende Frau in einer kleinen Wohnung tun, welche vielleicht geradeso einen einfachen Werkzeugkoffer und einfache Handbohrmaschine hat.
Was ich damit sagen will ist, dass wenn man sowas massentauglich machen will, die Selbstherstellung eigentlich keine Lösung sein kann.
D.h. man wird wohl oder übel ein Netz aus regionalen Bezugsquellen und Hersteller bzw. Hobbybastler aufbauen müssen.
Jene Bezugsquellen können dann hier gesucht und gefunden werden und wer will kann auch selbst Teile herstellen und regional anbieten.
Naja und die Sache mit dem Automaten und Jig, hierfür würde ich einfach ein erstes Kit erstellen, damit ein zweites und dieses zweite dann weitergeben, z.B. an die potenziell interessierten Anbieter (Bezugsquellen).
DIeses Jigs und Automaten kann man dann ebenfalls von einigen Bezugsquellen beziehen, welche sich auf die Herstellung dieser Dinge vielleicht sogar spezialisiert haben.
die Selbstherstellung ist aber das zentrale Grundprinzip bei OSE, und zwar deswegen, damit die darauf basierenden ökonomischen Strukturen unabhängig von den etablierten Strukturen wie z.B. Konzernen sind. Darum bieten wir unsere Pläne OpenSource für jedermann an anstatt sie für Geld an Konzerne zu verkaufen. Entscheidend ist dabei nicht, ob man die Sachen wirklich selbst herstellt (oder von einem anderen kleinen Fuzzi kauft der es tut), sondern allein der Umstand, das es möglich wäre, wenn man es denn möchte und bereit ist, sich die Arbeit zu machen.
D.h. man wird wohl oder übel ein Netz aus regionalen Bezugsquellen und Hersteller bzw. Hobbybastler aufbauen müssen.
Jene Bezugsquellen können dann hier gesucht und gefunden werden und wer will kann auch selbst Teile herstellen und regional anbieten.
Naja und die Sache mit dem Automaten und Jig, hierfür würde ich einfach ein erstes Kit erstellen, damit ein zweites und dieses zweite dann weitergeben, z.B. an die potenziell interessierten Anbieter (Bezugsquellen).
DIeses Jigs und Automaten kann man dann ebenfalls von einigen Bezugsquellen beziehen, welche sich auf die Herstellung dieser Dinge vielleicht sogar spezialisiert haben.
Ja, so wie Du es beschreibst ist das auch ungefähr gedacht. Und Du kannst sicher sein, wenn wirklich so ein großer und massenhafter Bedarf besteht, dann werden sich auch sehr schnell Leute finden, die diese Teile anbieten. Für mich ist dabei nur wichtig, das dies auch kleine Leute sein können und nicht nur irgendwelche BigPlayer mit nem Haufen Investmentkapital im Rücken.
Für den Baukasten sehe ich übrigens nicht so ganz den wirklich großen Massenbedarf, da sich dieses Projekt eher an Entwickler als an typische End-Konsumenten richtet, aber bei der Zink-Luft-Zelle könnte die Sache schon anders aussehen.
Hallo Oliver,
ich hab jetzt mal mit den Alu-Winkeln angefangen. Ich hab jetzt einiges in ein zip-Archiv gepackt. Gucks Dir bitte mal an und dann wär eine Rückmeldung von Dir schön zu folgenden Punkten:
Ich hab eine ganze Reihe von CAD-Formaten erzeugt. Prüf bitte mal, mit welchen Formaten Du am besten zurecht kommst. Können sich auch gerne andere dran beteiligen. Ziel wäre, möglichst nur 2 Formate on jedem Teil zu speichern.
Guck Dir die ersten Winkel mal an ob die so korrekt sind. Prüf bitte auch die 2d-Zeichnung mal genau!
Nach dem Winkeln wollte ich die Flachstücke machen. Kannst Du mir das Bohrungen „rautenfrmig“ mal näher erläutern. Am besten Skizze.
sorry, dass ich noch nicht auf Deine eMail geantwortet habe, ich bin gerade dabei noch die Flachprofile zu ergänzen und wollte Dir alles zusammen mailen.
Aber danke dass Du schon angefangen hat.
Ich werde gleich die Formate testen und die Flachprofile gehen noch heute nacht raus.
Mit der Selbstherstellung hast Du natürlich prinzipiell Recht, ist auch für mich ein zentrales Element von OSE.
Bezogen auf die bisherigen UniPro-Bauteile muss man aber natürlich auch sehen, dass der Eigenfertigungsanteil dabei doch auch begrenzt ist für Selbermacher und auch für „andere kleine Fuzzis“.
Die T-Slot-Profile zB werden stranggepresst, das einzig sinnvolle Herstellungsverfahren. Und die Einrichtungen dafür kosten eine Menge viereckiges Geld
Selbst mit der Ausrüstung des kompletten GVCS-Sets geht das noch nicht; ok, der Bioplastik-Extruder tut zwar prinzipiell das Gleiche, aber ob der auch mit höheren Temperaturen und Kräften bei Aluminium klarkommt ???
Auch die Winkel mit den scharfen Kanten lassen sich so nicht walzen, sondern werden ebenfalls stranggepresst.
Bleibt also für die Selbstherstellung im Wesentlichen nur das Absägen und Bohren übrig. Und was das Bohren angeht, eine kleine gutgemeinte Warnung von mir: Wenn alle Bauteile problemlos miteinander passen sollen, ohne Löcher nachfeilen oder Nietlochreibahlen, dann sind bei den Lochabständen die zulässigen Toleranzen nicht allzu hoch. Mit der typischen Heimwerkerausrüstung und dann Zollstock → Bleistiftstrich ziehen → elektrische Handbohrmaschine schafft Ihr die nicht. Lasst Euch wenigstens eine Bohrlehre von jemand anfertigen, der dafür Maschinen hat; am besten Fräsmaschine mit Digitalanzeige, nach Skala reicht aber auch.
+1 für Selbermachen, aber das Ergebnis sollte auch so sein, daß die gewünschte Fuktionalität gewährleistet ist.
Ja, daher schliesse ich auch die Möglichkeit Teile zu kaufen nicht aus, aber ich möchte andererseits auch gerne ausloten, wo diese Grenzen liegen und ob man sie nicht etwas aufweichen kann um die Sache bezahlbarer zumachen. Beim UniproKit hätte ich mit Sicherheit gerne einige hundert Euro springen lassen, wenn es sowas denn irgendwo zukaufen geben würde, aber ich hab bislang nix gefunden. Spielzeug-Baukastensysteme wie Eitech oder Meccano sind mir für meine Zwecke doch zu spillerig (und trotzdem schon sauteuer) und die nächsthöhere Kategorie wären dann schon sowas wie die T-Slot-Systeme samt allem Zubehör, was ja auch von Ingenieuren und Maschinenbauern verwendet wird, aber die sind dann bezüglich des Preises völlig jenseits meiner Möglichkeiten. Dazwischen gibts irgendwie nix. Insofern war es für mich fast wie eine Offenbahrung, als ich das Contraptor-Projekt zum erstenmal sah. Und der hat tatsächlich mit Zollstock, Bleistift und Handbohrmaschine angefangen.
Die T-Slot-Profile zB werden stranggepresst, das einzig sinnvolle Herstellungsverfahren. Und die Einrichtungen dafür kosten eine Menge viereckiges Geld > >
Selbst mit der Ausrüstung des kompletten GVCS-Sets geht das noch nicht; ok, der Bioplastik-Extruder tut zwar prinzipiell das Gleiche, aber ob der auch mit höheren Temperaturen und Kräften bei Aluminium klarkommt ??? > >
grins müsste man vielleicht etwas modifzieren, aber das Hauptproblem ist: Den Extruder gibts ja noch gar nicht, ausser dem Wunsch soetwas zu haben gibts bei OSE-US dazu weder Pläne, noch Bauanleitungen noch irgendetwas, was einen dazu bringen könnte, sich diesem Projekt anzuschliesen.
Aber davon abgesehen stimme ich Dir zu, das man nicht alles selbst machen kann sondern bestimmte Grundmaterialien, Halbzeuge, Spezialteile usw. durchaus hinzukaufen kann und sollte. Beim Uniprokit sinds die Aluprofile, aber auch Schrauben und Muttern, da denk ich im Traum nicht drüber nach die selbst zu machen.
Bleibt also für die Selbstherstellung im Wesentlichen nur das Absägen und Bohren übrig.
Man muss halt schauen, was für einen machbar ist. Und in welcher Qualität und Genauigkeit. Meine Profile liegen hier schon ewig rum und sind noch nicht gebohrt, weil ich halt darüber nachdenke, wie ich dies möglichst genau und wiederholbar hinbekomme und wenns geht gerne auch automatisch. Wenn nicht wäre halbautomatisch für mich auch erst mal ok.
Und was das Bohren angeht, eine kleine gutgemeinte Warnung von mir: Wenn alle Bauteile problemlos miteinander passen sollen, ohne Löcher nachfeilen oder Nietlochreibahlen, dann sind bei den Lochabständen die zulässigen Toleranzen nicht allzu hoch. Mit der typischen Heimwerkerausrüstung und dann Zollstock → Bleistiftstrich ziehen → elektrische Handbohrmaschine schafft Ihr die nicht. Lasst Euch wenigstens eine Bohrlehre von jemand anfertigen, der dafür Maschinen hat; am besten Fräsmaschine mit Digitalanzeige, nach Skala reicht aber auch.
Ja, ich glaube auch das das mit Zollstock und Bleistift zu ungenau wird. Bohrlehre ist hier sicher das Mittel der Wahl, auch um es für viele verfügbar zu machen. Ein anderes Mittel wäre noch, wenn es gelänge eine Vorrichtung zu konstruieren, die es erlaubt über entsprechende Justiervorrichtungen ein hohes Maß an Genauigkeit zu erhalten. Und diese Vorrichtung müsste idealerweise so beschaffen sein, dass ich damit gleich mehrere oder am besten alle Bauteile bohren kann.
Sowas in der Art wird sicherlich das Erste sein, womit ich mich beschäftige, sobald unsere Bibliothek fertig ist und man damit anfangen kann, Dinge zu konstruieren und zumindest virtuell schon mal zusammenzubauen. Worauf ich mich schon freue.
Meiner Meinung nach kann man ja vorhandene Hersteller bzw. Teile nutzen, wenn man sie nahezu weltweit beziehen kann.
Was man auch bedenken muss ist die hohe Werthaltigkeit der Bauteile im Baukasten, da man die Teile ggf. auch anderweitig wieder weiterverwenden kann.
Daher denke ich, wäre selbst höhere Anschaffungskosten wenig problematisch, weil ein hoher Gegenweit bei geringem Wertverlust steht.
Wenn Jemand z.B. eine Kreissäge braucht um sein Holz klein zu sägen, so baut er sich eine Kreissäge.
Ein zwei Jahre später braucht er dann ein paar Hülsen und Distanzstücke, also baut er die Kreissäge ab und in eine Drehmaschine um.
Nun braucht er die Drehmaschine nicht mehr und es stört ihn, dass die Maschine Platz weg nimmt. Also zerlegt er die Maschine wieder und stapelt die Teile in seinem Regel wo er noch andere Baukastenteile hat.
Also das Potenzial eines solchen Kastens ist enorm, zumindest für Jene wie uns, welche eben langfristiger denken.
Jep, stimmt! Ist mir bislang entgangen, danke für den Hinweis.
Das muss auf jedenfall noch ergänzt werden; sofern nicht von Mike dann von mir.
Und ausserdem bin ich btw. auch noch die Sketchup-Libs schuldig, ich hab die bei mir hier zum Teil schon auf der Pladde, aber ich muss das nochmal gründlich sortieren, verschlanken und noch einige ergänzen.
Ich werde dazu definitv vor der Messe nicht mehr zu kommen, aber ich habs mal sicherheitshalber in der Todo-Task-Liste vermerkt, da ich solche Dinge wichtig finde.
Bei den .igs-Dateien kann ich in Freecad die Formen nicht vereinen usw. , weil es nur Flächen statt Körper sind. Weiß nicht, ob das eventuell ein Problem darstellt. Bei den -stp-Dateien gehts, insofern sind die mir lieber. Falls das Teil sehr schwarz ist, kann man die Farbe im Eigenschaften-Fenster anpassen. Die Farbe merkt es sich dann auch beim exportieren der .stp in FreeCAD - sprich es wäre auch kein Problem einfach alle Teile, die sonst schwarz erscheinen, einfach nochmal mit Freecad umzufärben und erneut als .stp-Dateien abzuspeichern.
So ich habe mal eine Seite für den Handtuchhalter erstellt: Handtuchhalter – Open Source Ecology - Germany . So ungefähr sollte der aussehen, gibt aber noch eine Probleme und Fragen - steht auf der Wikiseite. Ich hab das jetzt nur schnell zusammengeschrieben - bei Fehlern etc. nicht wundern.