SmARtDUINO

http://wiki.opensourceecology.de/wiki/SmARtDUINO

Modulares Open Source System für Elektronik?

Hi Nikolay,

tjaa, ich weissnicht recht, was ich davon halten soll. Die Leute haben sich sicher was dazu gedacht und auch hier und da ein paar Sachen im Vergleich zum normalen Arduino verkleinert und auch modularisiert. Ausserdem wirken die verschiedenen Sets als Baukastensysteme recht rund und im Vergleich mit normaler Arduino-Hardware scheint der Preis auch etwas günstiger zu sein. Wenn man eins der größeren Baukastensets hat kann man damit wahrscheinlich auch Plug-and-Play-mässig wirklich einiges machen, das ist für Einsteiger oder als Lernset für Kinder bestimmt nett.

Andererseits scheint mir angesichts dieser Mega-Stöpsel-Türme der Anspruch daraus fertige Endprodukte machen zu können, etwas hochgegriffen zu sein. Für Entwicklungen wiederum scheint mir so ein Turm etwas unübersichtlich zu sein. Die versuchen ja darauf abzuzielen, das bei einer Entwicklung das Breadboard und diverse Kabelverbindungen entfallen. Klar kann man mit deren Smartbus-System die Sachen etwas schneller zusammenstecken, aber damit hat man dann auch gleich jede Menge Leitungen mehr, von denen ein Grossteil vielleicht gar nicht benutzt wird und die die Unübersichtlichkeit erhöhen.

Ich denke, ein Entwickler der weiss was er tut wird mit der herkömmlichen Breadboard-Variante vielleicht ein paar Minuten mehr zum zusammenstöpseln brauchen, aber das System ist dann auch übersichtlicher, auf die nötigen komponenten beschränkt und vielleicht auch nicht ganz so sperrig (auch wenn die in ihrer Werbung den gegenteiligen Eindruck zu erzeugen versuchen).

Und wenn die mit Breadboard in „fliegender“ Verdrahtung aufgebaute Schaltung dann proof-of-concept-mässig funktioniert würde man wahrscheinlich eh recht bald ein eigenes PCB dafür entwickeln.

Vielleicht ists an dieser Stelle angebracht, Arduino mal ganz allgemein zu beleuchten:

Arduino selbst ist zunächst mal eine Idee, bei der es um eine standardisierte Hardwareplattform mit einer dazu passenden integrierten (Software-)Entwicklungsplattform (IDE) geht. Achja, und das ganze ist Opensource.

Aus Sicht des erfahrenen Entwicklers ist die Hardware-Plattform zunächst mal relativ unerheblich, es gibt und gab vorher schon tausende Atmel basierte Hardwareplattformen und im Vergleich damit oder mit einer Hardware die man sich mal eben selbst zusammenstrickt war/ist die Arduino Hardware ziemlich teuer.

Darum habe ich zB. Arduino früher zwar zur Kenntniss genommen, aber ansonsten mehr oder weniger ignoriert.

Nun ist aber folgendes: Arduino wendete sich ursprünglich an Leute, die mit Microcontrollerschaltungen von Haus aus eher weniger am Hut haben, z.B. an Künstler, und wollte denen einen leichten und standardisierten Zugang dazu verschaffen.

Das hat auch erstaunlich gut geklappt, so dass in der Folge Arduino einen Eingang in viele und immer mehr Projekte fand (ein prominentes Beispiel hierfür ist die RepRap-Steuerung) und sich die Plattform sowie auch die Community vergrößerte.

Wie ich oben schon angedeutet habe, ist die Hardware selbst dabei gar nicht so relevant, was aber auch umgekehrt bedeutet, das sich viele andere Atmel-basierte Hardwareplattformen oder Schaltungen relativ gut „arduinoisieren“ lassen, bzw. man kann sich ggflls. auch selbst mal eben für kleines Geld mit nem Atmel-Prozessor und nem Bread-Board einen Aduino zusammenstöpseln.

Nun kommt aber zum tragen, dass die IDE zum einen recht bequem ist und zum andern mittlerweile schon recht viele Anwendungen und Libraries auf ihr realisiert wurden. Damit wird die Sache nun auch für den gestandenen Entwickler interessant, denn der kann nun unter Verwendung einer mehr oder weniger beliebigen Hardware die IDE und die Libraries nutzen und damit einiges an Zeit und Mühe sparen.

Soll heissen: Wenn davon die Rede ist, dass wir etwa für Wilssen Arduino als Ausgangsplattform oder Entwicklungsplattform verwenden wollen, dann eisst das nicht unbedingt, das man ein Original-Arduino-Board dafür kaufen muss. Sondern es heisst eher, das wir eine Atmel-basierte Hardware verwenden wollen, auf die wir einen Arduino-Bootloader brennen und fortan relativ easy mit der Arduino-IDE Programme entwickeln können und die durch ein einfaches USB-Kabel jeweils auf den Arduino laden und testen können. Und wir bewegen uns dabei im Rahmen einer quasi-standardisierten Plattform, d.h., wer immer sich an der Entwicklungbeteiligen will, dem braucht man nur zu sagen: Besorg Dir was, auf das Du den Arduino Bootloader brennen kannst.

Insofern würde ich also zusammenfassend sagen: SmARtDuino mag ja ganz nett sein, aber ist für uns glaub ich eher nicht das Richtige, oder zumindest nix, was man jetzt uuunbedingt haben müsste.

Gruss, Oliver

PS: Eine Hardware die recht günstig ist, das ist das AVR-NetIO Board von Pollin. Ich hab das seinerzeit mal im Zusammenhangmit Wilssen als Entwicklungsplattform vorgeschlagen, aber Alex gefiel das aus anderen Gründen wohl nicht so. Aber wieauchimmer, neulich hab ich von einer Arduino-Portierung auf dieses Board gehört namens AVR-Netino, und hab das auch mal ausprobiert. Es funktioniert recht gut und ich kann jetzt die Arduino-IDE für künftige Anwendungen verwenden und werde dies auch bestimmt hier und da tun, weils halt doch manches vereinfacht. Es ist von der Hardware her nicht ganz 100%ig kompatibel, d.h., man müsste bei Einsatz einer bereits bestehenden Arduino-Anwendung vielleicht die eine oder andere Pin-Nr. anpassen, aber dafür hats gleich eine Ethernet-Anbindung mit onboard. Das nur mal als Tip wenn jemand ne kostengünstige Hardware sucht.