Hi Mike,
- FeF und Hackerspace
Wichtiger Unterschied für mich ist, das FeF entwickelt/fertigt OSE(G)-Projekte. Bei einem Hackerspace werden individuelle Projekte realisiert. Hat zur Folge, dass bei einem Hackerspace der Nutzung für die Werkstattnutzung eine Gegenleistung erbringen muss; und eigenes Material verwendet oder es bezahlen muss. Bei einem Fef wird Material normal von OSE(G) gestellt. Ein Hackerspace ist also eine Mietwerkstatt.
Dem würde ich soweit zustimmen. Das Wort Hackerspace diente hier nur in nächster Näherung zur Beschreibung der Austattung enthält aber bezüglich des Rahmens eine gewisse Unschärfe. Aber durch die Verwendung von „OpenECOLab“ stattdessen ist die Sache jetzt wohl abgegrenzt.
- FeF und OSE-Dorf
Das Dorf ist eine von den Mitgliedern auf Langzeitbasis gedachte Einrichtung, die halt jedem eine Existenz bietet/bieten sollte. Im Vordergrund stehe beim Dorf das Wohlergehen Einzelner und der Gemeinschaft. Beim FeF steht die Erreichung von Open Source Zielen im Mittelpunkt. Bei einem FeF sind zumindest die allermeisten Teilnehmer nur kurzfristig dabei, weil es halt keine Existenz bietet. Ein Dorf sollte für die Bewohner eine Langzeitperspektive wenn nicht sogar eine Lebensperspektive bieten.
Hmmm, vielleicht habe ich das bislang was falsch verstanden. Ich ging davon aus, das mit dem Akronym „FeF“ eine Location nach dem Vorbild der „Factor E Farm“ gemeint ist und bei der wiederum ging ich davon aus das schon auch Leute dauerhaft leben und wirtschaften. Deshalb meine Interpretation das ein OSE-Dorf in etwa dasselbe nur noch ein bischen größer wäre, der Unterschied hier also lediglich ein gradueller sei.
Und auch die Sicherheit der Menschen ist ne heikle Sache. Mir ist als Praktikant mal ein 2 Tonnen Gussstück knapp vor die Füsse geflogen, daß vom Bohrwerkstisch geschleudert wurde - hätte auch anders ausgehen können >
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grins ja, solche Erlebnisse vergisst man nicht so leicht, ich hab während meiner Tischlerlehre mal erlebt wie ein Stück Holz von einer großen Tischfräse (9000 u/min) weggeschossen wurde, hätte ich das in den Bauch bekommen, dann wärs wohl hinten wieder rausgekommen. Aber wie heissts dann immer so schön im klassischen Western ? „Er wirds wohl überleben, ist nur ne Fleischwunde - glatter Durchschuss.“ 
Ob also fürs Maschinen bauen so eine Mietwerkstatt/Hackerspace wirklich was bringt ???
grins nunja, genau genommen hast Du mit Deinen Beispielen ja gerade belegt, dass auch im professionellen Umfeld unsachgemäße Handhabungen und Sicherheitsprobleme auftauchen können, insofern macht die Frage ob professionell oder semiprofessionell oder Hobby-Umfeld wohl keinen großen Unterschied.
Der Hinweis auf den Umstand an sich hat aber schon etwas für sich. Man sollte vielleicht schon darüber nachdenken, wie man langfristig damit umgeht. Bezüglich der Möglichkeit der Zerstörung teurer Maschinen gibts zumindest den kleinen Pluspunkt, das OSE-Maschinen meist selbst erstellt wurden. Und was ich selbst baue kann ich auch selbst reparieren. Etwaige Materialkosten dabei muss ich natürlich abschreiben, auch wenns ärgerlich ist, aber sowas kann immer mal vorkommen.
Die Frage nach der Sicherheit ist natürlich gravierender, auch wenn vermutlich solange es sich um eine Fablab-Auststattung anstatt einer industriellen Maschinen-Produktion handelt, solche Fälle seltener auftreten werden. Aber spätestens bei einer FeF oder einem OSE-Dorf könnte das ein relevantes Thema sein.
Auf die Schnelle geraten würde ich folgendes vermuten:
Beim OpenECOLab könnte dasselbe gelten wie beim arbeiten in einer privaten Hobbywerkstatt, d.h., hier würde die Krankenkasse oder eine private Unfallversicherung oder ev. auch Haftpflichtversicherung greifen. Bei einer FeF, die auch öffentlich am wirtschaftlichen Verkehr teilnimmt und Produkte verkauft wirds wohl ähnlich aussehen wie bei jedem anderen Gewerbebetrieb auch: Es muss eine betriebliche Unfallversicherung geben (Genossenschaft) und ev. noch eine Betriebshaftpflichtversicherung. Solange die FeF allerdings nur R&D betreibt ohne Produktverkauf und Gewinnerzielungsabsicht und demzufolge noch keine Gewerbeanmeldung nötig ist, könnten hier noch die gleichen Maßstäbe wie bei der privaten Werkstatt gelten.
Das ist aber wie gesagt nur eine Vermutung und Spekulation von mir. Ev. wäre es mal interessant zu hören, wie andere Fablabs damit umgehen bzw. auch wie OSE bislang damit umgeht.
Gruss, Oliver
PS: @Aron: OpenECOLab + Ortsname finde ich auch gut. Eine Zahl dahinter würde ich verwenden wenns in einer Stadt davon mehrere gibt, was, wenns so weiter geht, ja nicht mehr lange dauern kann 