Hi.
Ich hab mir aufgrund der Diskussion unter
http://wiki.opensourceecology.de/Talk:Universal_Prototyping_Kit
Gedanken gemacht, wie man den berechtigten Hinweis von Jakob, bereits bestehende oder gerade entstehende Open Hardware Construction Kits (OHCK) zu berücksichtigen und nicht aussen vor zu lassen, am besten inhaltlich umsetzen kann.
Im Grunde gibt es dazu eine verblüffend einfache Möglichkeit:
Man definiert einfach entsprechende Sets.
Die einzelnen Bestandteile eines solchen Systems, wie z.B. OpenBeam sollten dabei ihrer Form und Anwendungszweck gemäß in den Bauteile-Katalog einsortiert werden, d.h., ein Eckverbinder muss bei der Suche nach einzelnen Teilen natürlich auch in der Gruppe der Eckverbinder zu finden sein.
Aber ab da braucht man ihn sowie die übrigen Bestandteile des OHCKs nur innerhalb eines eigenständigen Sets zusammenzufassen und das Set nach dem OHCK benennen. Ggflls. kann das Set später ergänzt werden, wenn auch in dem OHCK aufgrund seiner eigenen Entwicklung neue Teile hinzukommen.
Desweiteren besteht die Möglichkeit eigene Adapter-Sets zu definieren, die das OHCK zu einem anderen OHCK oder anderen Bereichen des UniproKits kompatibel machen.
Was uns zur Frage des Rastermaßes bringt.
M.E. muss man, wenn man auf diese Weise verschiedene OHCKs integrieren möchte auch akzeptieren, das als Folge verschiedene Rastermaße parallel nebeneinander co-existieren. Ich hab damit weiter kein Problem zumal man ja auch durch Adapter Übergänge oder Verbindungen zwischen denjeweiligen Welten schaffen kann.
Dennoch ist ein Adapter nicht das gleiche, wie wenn man bei der Neu-Kreation eines Bauteils dieses von vornherein an ein bestimmtes Rastermaß anpasst oder genau dafür passend entwirft, z.B. wenn es um die Entwicklung für Teile des UniproKit-Basis-Sets geht.
Es stellt sich also die Frage, was jenseits von allen Adaptern sowas wie das eigentliche oder „hauseigene“ Rastermaß des UniproKits sein sollte.
Und diesbezüglich erscheint mir persönlich das OpenStructures Rastersystem am optimalsten und am sympathischsten. Zum einen, weil sich dieses Projekt ganz besonders mit dem Rastermaß auseinandergesetzt und darauf fokussiert hat. Und zum anderen, weil es im Grunde die gleiche Art von fraktionalem System ist wie das imperiale System in seiner Anwendung. Das Grundmaß ist ein anderes, aber im imperialen Systeme werden halt immer vielfache oder Brüche des Grundmaßes (also Zoll) verwendet, das hat (abgesehen von diversen Nachteilen, ich bin an sich kein Freund davon) zumindest den einen Vorteil, das man auf einen Blick sehen kann, ob etwas passt, also wenn sozusagen 2 Stücke von 1/2" Dicke einem Stück von 1" Dicke gegenübergestellt werden, noch ehe man sich die Mühe gemacht hat, das Ganze auf Heller und Pfennig in Millimeter umzurechnen.
Ein weitere Punkt ist, dass ich das Openstructures System als sehr offen, im Sinne von größtmöglichter Flexibilität empfinde.
Um die Sache abzurunden würde ich vorschlagen, dieses Raster zwar nicht als zwingend vorzuschreiben, aber dennoch als Empfehlung für das UniproKit zu definieren. D.h., das UniproKit integriert zwar verschiedene OHCKs und beinhaltet folglich mehrere und zum Teil verschiedene Raster, aber wann immer es geht sollte man für neue UniproKit-Bauteile das Openstructures Raster verwenden, solange kein konkreter technischer Grund (wie z.B. der Anwendungszweck: Adapter) dagegenspricht.
Damit hätte man meiner Meinung nach wirklich das beste aus allen Welten in einer sinnvollen Form unter einen Hut gebracht.
Gruss, Oliver
PS: Man könnte sich nun vielleicht noch die Frage stellen, ob nicht etwas wie OpenBeam ähnlich behandelt werden sollte, wie eine DIN-Norm, denn beide stellen gewissermassen externe Standards dar. Oder aber was denn der Unterschied wäre.
Meine Meinung dazu: Während DIN-Normen auf einzelne Bauteile oder zumindest Gruppen gleichartiger Bauteile ausgerichtet sind , stellt ein OHCK eine Ansammlung verschiedenartiger Bauteile dar und würde somit ideal als Set integriert werden.
DIN-Normen dagegen werden als einzelne Bauteile direkt in den Bauteilekatalog integriert oder referenziert und finden darüberhinaus ggflls. noch Eingang in die Hierarchie der Kategorien als Gruppenbezeichnungen.