Hallo aus Karlsruhe / Hello from Karlsruhe

Hallo OSE Germany,

ich habe vor kurzem Nikolay getroffen und dachte, dass ich mich hier mal vorstellen sollte. Ich wohne in Karlsruhe, wo ich als Doktorand der Informatik arbeite. Was wir tun könnte man als „Algorithm Engineering“ bezeichnen - wir entwerfen und analysieren schnellere und bessere Algorithmen für verschiedene Probleme. Softwareentwicklung ist davon ein großer Teil, also schreibe ich regelmäßig C++, Java und Python (was immer noch meine bevorzugte Programmiersprache ist).

Abgesehen davon bin ich ein wenig im Umfeld des Chaos Computer Clubs aktiv, der ja immer ein spielerisches Interesse für Technologie mit einem starken Bewusstsein für den gesellschaftlichen Einfluss von Technologie verbunden hat. Auf der GPN, einer jährlichen Hackerkonferenz in Karlsruhe, habe ich letztes Jahr einen Talk gehalten, über „geistiges Eigentum“ und wie das ökonomische System auf fehlende Knappheit reagiert.

Ich habe mich immer für Open-Source-Software, offene Inhalte und das Phänomen der „Peer Production“ interessiert. Ganz allgemein interessiere ich mich dafür, wie man es Menschen ermöglichen kann an einem gemeinsamen Projekt zusammenzuarbeiten, und das Ganze möglichst offen, transparent und mit flachen Hierarchien.

Ich habe mich auch in politischen Projekten engagiert, wo man glaubte, „eine bessere Welt ist möglich“, und „die Utopie leben“ wollte. Das ist ein guter Anspruch, allerdings wurde viel getan, was nicht konstruktiv war, und sehr wenig von bleibendem Wert wurde geschaffen.

Das sind also die Faktoren, die mich zu Open Source Ecology hinziehen. OSE ist ein anspruchsvolles Projekt, und wer hier mitmacht, glaubt ebenfalls, dass eine bessere Welt möglich ist. Wie wir Güter produzieren und welche ökonomischen Beziehungen eingehen ist einer der wichtigsten Faktoren für unsere Freiheit und unsere Lebensqualität. OSE packt viele der heutigen Probleme an der Wurzel. Gleichzeitig arbeitet OSE an etwas Konkretem: Technologien, die täglich von Menschen eingesetzt werden. Statt endlos zu debattieren, wie eine bessere Welt aussehen sollte, fangen wir an zu bauen und werden dann sehen, was funktioniert.

Ich hoffe, dass ich irgendetwas zu OSE beitragen kann. Momentan weiß ich noch nicht, was genau das sein kann. Aber ich hoffe das finde ich heraus, wenn ich mit euch kommuniziere.

Chris

(und nun nochmal auf Englisch, weil ich glaube, dass ein paar Leute hier nur englischsprachig unterwegs sind)

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Hello OSE Germany,

I met with Nikolay not long ago and thought that I should introduce myself here. I live in Karlsruhe, where I work on my PhD in computer science. What we are doing could be described as „algorithm engineering“ - design and analysis of faster and better algorithms for various computational problems. Software development is a big part of that, so I regularly write C++, Java, and Python (which is by far my favorite programming language).

Aside from that, I am somewhat involved in the Chaos Computer Club, which has always combined a playful interest in technology with a keen awareness of the impact of technology on society. At the GPN, a yearly hacker conference in Karlsruhe, I gave a talk on „intellectual property“ and how this economic system reacts to post-scarcity conditions.

I’ve always been interested in open source software, open content and the phenomenon of peer production. In general, the problem how to enable people to cooperate on a common goal, while being transparent, open, and keeping hierachies flat, is something that interests me very much.

I also involved myself in political projects whose members believed that „another world is possible“ and wanted to „live utopia“. While that is a valid goal, much of what was done there was not constructive and produced very little of remaining value.

So these are the factors that draw me towards Open Source Ecology. OSE is an ambitious project and its activists do believe that a better world is possible. How we produce goods and deal with eachother economically is one of the most important factors for our freedom and wellbeing. OSE tries to tackle many of today’s problems at their root. But OSE is also working on something concrete: Technologies which are used daily by people. Instead of having endless debates about how a better future should look like, we start to build and then we will see what works.

I hope that I’ll be able to contribute something to OSE. Right now, I don’t yet know what exactly that could be, but I hope I’ll find out by communicating with you.

Chris

Toll! Willkommen Chris!

Nikolay

Thank you very much for your introduction and the translation to English. AFAIK it’s only my humble self who posts long threads in English - for the sake of our international friends :slight_smile: Your simultaneous post in English and German is even better. To be honest, I’m too lazy to translate everything to German. Shame on me, I should at least translate my English blog posts :neutral_face:

Btw, the English-started threads quickly derail into German q&a-style, which is fine by me because I’m fluent in German, but not really friendly for anybody who’s not familiar with German.

Hallo Chris,

Tolle Sache, Deine Programmierkenntnisse sind hier auf jedenfall hilfreich :wink:, auf Deine Kenntnisse in Python komme ich bald mal zurück :wink:

@shure: I’m also too lazy to write everything simultaneously in German and English… also werde ich mich wohl auf deutsch festlegen.

@Achmed: Wo setzt du Python für OSEG ein?

Direkt nicht! Oder noch nicht, viele der hier Aufgelisteten Software : http://wiki.opensourceecology.de/wiki/Software sind in Python programmiert, insbesondere FreeCAD, wenn wir professionell damit arbeiten wollen müssen wir DIN Module wie Schrauben, Gewinde, Bohrloch … usw hinzufügen, dazu müssen wir Module in Python programmieren. Ich hatte vor einiger Zeit mit den Entwicklern Kontakt aufgenommen, diese sind mit einer Zusammenarbeit mit uns bereit und Begrüßen es wenn wir selber das was wir brauchen hinzufügen, später wird es dann in das Gesamtprogramm integriert so das jeder (weltweit) der damit arbeitet etwas davon hat.

Okay, vielleicht kann ich etwas beisteuern, obwohl ich von der Anwendungsdomäne (CAD, DIN-Module…) wenig Ahnung habe.

Ich würde mit der Aufgabenverteilung vorsichtig sein. Chris (und jeder), bitte was anfangen, wenn es wirklich einen Wert bringt. Ich war in mehrere Projekte involviert, in denen den Beitrag von mir und mehreren Leuten, sehr wenigen Wert geliefert hat. Vor einem Engagement sollte es bestimmten Bedarf und Ressourcen geben, damit der Beitrag wirklich nützlich ist. Ich habe schon paar Menschen gesagt, nicht zu OSEG beizutragen, weil der Moment hat nicht gestimmt und wir Ihren Beitrag nicht optimal nutzen können und auf diese Weise Ihre Zeit vergeuden. Also bitte vorsichtig, keine willkürliche Aufgaben, sondern strategische Aufgaben.

Also bitte vorsichtig, keine willkürliche Aufgaben, sondern strategische Aufgaben.

Richtig, aber im Moment habe ich noch nicht den strategischen Überblick dafür. Wie kann ich mir den am besten verschaffen?

Dafür ist die Strategische Entwicklung gedacht, die den Überblick gibt: http://wiki.opensourceecology.de/wiki/Strategische_Entwicklung
Eine gute erste Version muss noch von uns entwickelt werden und dann später von den Menschen, die mitmachen - partizipativ.
Vom Überblick kann man dann für jeden Punkt in den Details reingehen und die konkrete Aufgaben (hoffentlich mit Prioritäten) sehen. Jeder von uns macht dann mit, so wie man es möchte und kann.

z.B. Meine Prio zur Zeit ist http://wiki.opensourceecology.de/wiki/Netzwerkentwicklung_Plan , Prios von Alex und Achmed sind eher die Windturbine usw.