Hi Jakob,
Ja, ich hab vor zwei Jahren mit dem User Gatonero der das gemacht hat korrespondiert und einige Betrachtungen und Überlegungen zur Umsetzung vom imperialen ins metrische System angestellt, siehe auch unter
http://gatonero.wikidot.com/forum/c-100600/contraptor-elemente
Kurz gesagt, die Übertragung ist schwierig, wenn man die imperialen Maße direkt umrechnet kommt man auf krumme Werte, zu denen es hierzulande keine passenden Bauteile gibt. Alternativ kann man es annähernd anpassen, aber dann stimmen die Größenverhältnisse nicht mehr, z.B. Verhältnis von Breite zu Materialstärke. Das Beste ist immer noch eine von Grund auf neue Konstruktion (eines Contraptor-Gerätes) mit metrisch in sich stimmigen Bauteilen.
Sowas wäre denn auch mit dm UniproKit möglich wobei hier aber der Rahmen im Gegensatz zu Contraptor sehr weit gesteckt wird indem eine weitaus größere Bandbreite an Bauteilen möglich ist. Ein metrischer Contraptor wäre also eine Untermenge davon. Wenn der mir besonders wichtig ist kann ich auch durchaus als erstes gelochte Aluwinkel definieren. Wenn ich allerdings eh schon dabei bin, mir zu überlegen, wie ich mir die herstellen kann, dann kann ich mit der gleichen Vorrichung auch gelochte Alu-Streifen herstellen und hab damit schon ohne großen Aufwand den Fundus meiner Bauteile bzw. meines Baukastensystems erweitert.
Sinnvolle Beispiele für UniPro sollten sich allerdings im Rahmen der Open Source Ecology auf Anwendungen beschränken, die tatsächlich in einer Gesellschaft benötigt werden, wie das Global Village Construction Set (GVCS). Beispielsweise fehlen im GVCS bislang Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Spülmaschine, Kühlschrank, Toaster, Mikrowelle, Brotschneidemaschine, Nähmaschine etc. Auch sollten sich ggf. kleinere Maschinen wie Webstuhl, Druckmaschine, Labor-Papiermaschine, Abfüll- und Verpackungsanlagen oder andere Textilmaschinen damit bauen lassen. Als reines Bastelprojekt zum Rumspielen ist die Idee jedenfalls zu schade und dem Ziel der OSE nicht angemessen.
Ein weiteres gutes Beispiel für eine kleinere Maschine die sich damit gut realisieren liesse und die sogar ebenfalls Bestandteil der GVCS-Liste ist, sind die CNC-Platinenfräse und der 3D-Drucker.
Aber ich seh für mich den Hauptzweck abgesehen vom Prototyping vor allem in kleineren Hilfsgeräten, die man braucht um vielleicht etwas herzustellen, was man wiederum für eine große GVCS-Maschine brauchen kann. Ich hab sehr oft den Fall, das ich mir irgendwas bauen will, egal ob eigenständiges Gerät oder irgendeine Hilfsvorrichtung und dann sucht man groß rum im Materialfundus nach einem „proprietären“ Teil, was halbwegs passen oder passend gemacht werden könnte und verplempert damit ewig viel Zeit; hätte man dagegen einen Baukasten dann könnte man das ruckzuck in einer halben Stunde realisieren. ( Anders als die üblichen Spielzeugbaukästen wie Märklin oder Meccano sollte es sich hier aber um etwas stabilere Bauteile handeln, die ein bischen größer und dicker dimensioniert sind, als die gelochten Streifen aus dünnem Blech der Kinder-Baukästen.)
Ein gutes Beipiel für so ein Hilfsgerät ist das Rüttelsieb, was ich mir neulich gebaut habe. Ich benötige das zum Sieben von Aktivkohlepulver für die Zink-Luft-Zelle (also ein anderes OSEG-Projekt) und hab das aus Holz und allen möglichen Schrott-Teilen gebaut. Hätte ich da schon das UniproKit gehabt, dann hätte mir das seeehr viel Zeit erspart.
Gruss, Oliver