OSE im Ungang mit ethisch fragwürdigen Themen...

Hallo Allerseits

Und zwar habe ich mir schon mehrmals Gedanken über open-source gemacht und eine Frage kommt immer wieder auf und zwar wie man mit fragwürdigen Themen umgehen würde.

Man stelle sich mal vor, Jemand würde eine Maschine zur Herstellung von Waffen oder Panzern hier als Projekt starten wollen.

Wie würden wir damit umgehen?

Der erste Gedanke ist von Ablehnung dominiert und sicherlich würde man sowas nicht dulden wollen, Andererseits wenn man soetwas verbieten würde, wer legt fest, was moralisch, ethisch vertretbar ist und was nicht. Also schon ein heikles Thema.

Ich persönlich bin eigentlich ein Mensch, welcher eigentlich gegen jede Art von Verbot ist, weil ich der Meinung bin, dass man damit sowieso nix verhindern kann, man im Gegenteil, sowas nur in den Untergrund drückt, wodurch man keinerlei Zugang mehr hat.

Daher würde ich ein solches Projekt vermutlich nicht ablehnen, wenngleich ich Eingangs ganz klar darauf hinweisen würde, dass auch soetwas zu open-source dazu gehört, man sich nicht als Moralappostel hinstellen wird, sowie man auch nicht für den verantwortungsvollen Umgang mit dem Wissen gerade stehen kann.

Andererseits wäre es negative Publicity, welche vor allem in der aufstrebenden Dynamik von Nachteil sein könnte, demzufolge würde ich dem Ideengeber höflich darum bitten, dieses Projekt nach hinten zu stellen.

Fazit:
Ich selbst würde solch ein Projekt zwar nicht ablehnen, wäre mir jedoch unsicher, was hier der richtige Weg wäre. Fakt ist, dass man sowas wird nicht ewig verhindern können und da frage ich mich dann weiter, wie sinnvoll es wäre, wenn sich sowas an anderer Stelle vielleicht noch konzentriert entwickeln und sich dann all die Spezies dort einfinden.

Ein sehr sehr schwieriges Thema wie ich finde.

Hi Sebastian,

Du hast schon recht, es ist irgendwie wiedersprüchlich wenn man einerseits offen für alles sein will, aber andererseits Dinge reglementiert oder einengt. Ich persönlich bin auch gegen alle Arten von Verboten, aber dabei gehe ich von sowas wie einem gesunden Menschenverstand aus, der bestimmte Dinge aus Einsicht von sich aus nicht tun würde. Es gibt aber immer wieder schwarze Schafe deren Denkweise zu kurzsichtig ist und die den eigenen Vorteil höher bewerten als eine Gesamtsituation die für alle angenehm ist (z.B. Waffenproduzenten) und die solche Freiheiten entsprechend schamlos ausnutzen würden. Daher ist m.E. ein gewisses Minimum an Regeln ganz ok, man sollte es hierbei nicht übertreiben oder gar unnötig bürokratisieren, aber dabei zumindest eine Richtung vorgeben. Den Rest regelt dann entweder der eigene gesunde Menschenverstand oder aber natürliche Sanktionsmechanismen von Seiten der Community, nimm zum Beispiel mal sowas wie die sogenannte „Nettiquette“.

Na, wieauchimmer, in unserem Fall gibts zum einen unsere „Werte“, die beschreiben, dass das was wir tun Open-Source ist und Dinge wie Reproduzierbarkeit, Skalierbarkeit und Modularität betont.

Es gibt aber auch ein paar wenige Einschränkungen, die findest Du hier:
http://wiki.opensourceecology.de/wiki/OSEG_Projektanforderungen

Darin wird der von Dir angesprochenen Problematik Rechnung getragen. Diese Einschränkungen entsprachen damals und ich denke heute auch noch, dem allgemeinen Konsens der Gruppe und umfassen sowohl Waffen, als auch umweltzerstörende Dinge. Ich denke damit kann man gut leben, denn solche Dinge würden komplett dem Geist von OSEG wiedersprechen und die ganze Sache in Frage stellen, wenn man sie zuliesse. Ausserdem würden in diesem Fall sicherlich einige der wichtigen Entwickler nicht mehr länger mitmachen.

Das wäre also ein Beispiel dafür, das im Einzelfall die Community und damit die Allgemeinheit oder die Mehrheit die Sache regelt. Etwas ähnliches gab es vor kurzem im Bereich der 3D-Drucker, als nämlich ein paar Schlaumeier auf die Idee kamen, damit Waffen aus Plastik herstellen zu wollen. Auch in dem Fall hat sich die Community-Mehrheit klar dagegen ausgesprochen und sowas per Reglementierung fortan ausgeschlossen.

Gruss, Oliver

Sind Waffen ethisch fragwürdig wenn sie der persönlichen Selbstverteidigung dienen? Insbesondere unter Berücksichtigung eines gewalttätigen Umfelds.

Grundsätzlich denke ich nicht, dass eine solche Fragestellung mit dem Begriff ‚Ethik‘ kollidiert. Eher wohl mit kulturell geprägten Moralvorstellungen.

Ist die Verweigerung Zwangsabgaben (Steuern) zu bezahlen ethisch? Ganz klar, ja.
Moralisch, aus Sicht des Systems, natürlich nicht.

Eine unter Flagge fahrende Bewegung/Organisation wie etwa OSE sollte sich tunlichst im Rahmen der „politcial correctness“ bewegen. Ansonsten heißt es ‚Feuer frei‘ von der freien Presse.

Dezentrale, anonyme Projektgruppen zur Herstellung von Waffen oder zur gezielten steuer- und gewerbefreien Produktion lizensierter oder patentierter Güter sollte man, vor allem auch im eigenen Interesse, ausserhalb von OSE auf die Beine stellen. Möglichkeiten hierfür gibt es ja.

Seeder kann ich nur zustimmen, wenngleich ich aber auch zustimme, wenn sich eine Menschengruppe gewisse Regeln setzen möchte.

So muss ich auch case recht geben, denn es wird Leute geben, welche Waffen eben dazu einsetzen werden, um ein System wie z.B. open-source unterdrücken und Macht ausüben zu wollen.

Im Grunde müsste man eigentlich auch das Militär verbieten.

Also ich finde, dass man hierfür mögliche Lösungsansätze nochmal tiefgründiger überdenken und vielleicht auch zu einer Abstimmung bringen sollte.

Ich persönlich bin gegen Waffen und jede Art von Gewalt, weiß aber auch, dass es Leute auch ohne OSE geben wird, welche Waffengewalt anwenden werden, demnach der Verteitigungsfall notwendig werden kann.

Solange es Waffen gibt werden diese auch eingesetzt. Meist aus der Richtung aus der man Repressalien ohnehin gewohnt ist. Sobald die Machtstrukturen ihre Existenz gefährdet sehen wird erbarmungslos draufgehauen.

Wir arbeiten dran.

„Abstimmungen“ haben immer das „Gschmäckle“ nach ‚Diktatur der Mehrheit über die Minderheit‘.
Anstatt sich nunmehr zähneknirschend der Mehrheit zu fügen, sollten Andersdenkende die Möglichkeit haben sich anderweitig zu organisieren. Und es ist ja nicht so, dass es diese Möglichkeiten nicht gäbe. Wäre nur gut wenn alle dieses Strömungen weiterhin unter einem kommunikativen Dach verbleiben würden um sich nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren (siehe Sig).

Ja, in der stattfindenden Umbruchphase werden wir wohl Krieger und in der Folge auch Waffen brauchen.
Die Gegenseite ist hochgerüstet und verfügt über gedrillte Killerkommandos. Unsere Stärke dagegen ist der verdeckte Guerillakampf und zunehmende Solidarität.