Mitglieder und Entscheidungsfindung

Der Rest der Satzung ist über Mitgliedschaft und Entscheidungsfindung.

Wie wollen wir das organisieren? (Habe noch nicht darüber recherchiert)

Ich sehe den Verein eher als Verein, der von allen in OSEG für Fundraising benutzt werden kann. Der Verein sollte auch in der Lage sein andere Vereine zu finanzieren. Ich sehe OSEG als Netzwerk von vielen Vereine und das OSEG Verein wird einen davon sein. z.B. ein FeF könnte sein eigenes Verein gründen falls nötig, könnte aber auch wenn es Sinn macht auch das OSEG-Verein nutzen.

So wie ich vorgeschlagen habe, werden wir viele verschiedene „Spendentöpfe“ (bitte korrigiert mich falls es besseres Wort gibt) haben - VAWT, Ofen, … und einen gemeinsamen. Wir müssen entscheiden:

  1. Wie verwalten wir den gemeinsamen Spendentopf?
    Entscheidung: Wie viel Geld in welchem Topf? Wann?
    Wie treffen wir die Entscheidung?

  2. Wie entstehen neue Spendentöpfe vom Netzwerk?

  • minimale Anforderungen müssen wir haben (Open Source; demokratisch genehmigt; …)

Das sind generelle Fragen, die ich noch nicht mit Mitgliedschaft im Verein verbinden würde.

Nikolay, die beiden Fragen die du aufwirfst bezüglich der Spendentöpfe betreffen imo nicht die Satzung des Vereins. D.h. die können m.E. nach der Vereinsgründung entschieden werden. Meinungen?

In die Satzung gehört aber auf jeden Fall das Prozedere, was zur Klärung solcher (bzw. aller strittigen) Fragen angewendet werden sollte. Da du nun wieder einen neuen Thread aufgemacht hast, zitiere ich mich nochmal selbst (mittlerweile zum vierten Mal … komm mir langsam wie ein Spammer vor):

Die Varianten, die uns juristisch zur Verfügung stehen, sind doch die folgenden (die Fachleute unter uns: bitte korrigiert mich!):

  1. klassischer Verein (Hermann’s Vorschlag): Die Mitgliederversammlung tritt einmal im Jahr zusammen, wählt den Vorstand, und der bestimmt das restliche Jahr über die Geschicke.

  2. etwas offener und flüssiger (im Sinne von liquid democracy (z.B. Liquid-Feedback in der Piratenpartei): Die Mitgliederversammlung tagt online und permanent, d.h. 24/7. Ein sich verschiebender Konsens hat sofort Konsequenzen im Handeln des Vereins.

  3. noch offener: das Recht auf Mitbestimmung wird auch auf Nicht-Mitglieder ausgeweitet, die per Einladung an der Konsensbildung teilnehmen können. Der Verein entscheidet, was die Bedingungen für eine solche Einladung sind.

  4. completely open: jeder, der etwas beitragen möchte, hat dazu das Recht (gleichberechtigt zu allen anderen).

Ich glaube für einen Taubenzüchter-Verein oder Kegel-Club ist die 1. Variante ideal: alle Aktiven/Betroffenen sind auch Mitglieder. Wir dagegen können kaum davon ausgehen, dass alle open-source-Aktiven in unserem Verein Mitglied werden wollen. Die Hürden sind einfach zu hoch: Antragsformular einschicken, regelmässig Mitgliedsbeiträge zahlen, …

Ich tendiere deshalb zu 3. oder 4… Eigentlich 4., obwohl ich da auch eine Stimme in mir bemerke, die vor dieser kompletten Aufgabe von Kontrolle auch eine gewisse Angst hat … aber was solls! :wink:

Hmm ja, mal eine ganz untypische Frage:

  • Wenn OSE noch gar kein Eigentum hat, brauchen wir keinen Verein.
  • Wenn dann nur für Spenden.

Wenn beide Bedingungen wahr sind, können wir uns noch etwas Zeit lassen,
da Privatspenden bis 20.000 Euro bei Nikolay aufs Konto laufen können, ohne
dass es Probleme gibt.

— Wollte ich nur mal los werden, damit wir uns hier keinen virtuellen Durck machen.

Ich bin natürlich trotzdem dafür, dass wir gemeinsam eine gute Satzung erarbeiten,
die uns allen gefällt. Ich werde die Tage mal meinen Senf dazu geben, kam bisher
leider nicht dazu.

@Hermann: Danke Dir für die hervorragende Arbeit und sorry dass ich grade nicht
so viel Zeit habe, adequat darauf zu reagieren. Ich werde mich dann hier melden,
sobald ich dazu komme.

@Thomas - ich denke zuerst an die Aufgaben des Vereins und dann wie das organisiert wird. Aus meiner Sicht - die Aufgaben sind einfach Finanzierung OSEG-Projekten. Dies sollte möglichst organisch passieren. Falls ich irgendwas vermisse, bitte Bescheid sagen.

@Aron - ich hatte eigentlich nicht an Eigentum gedacht, sondern immer an die Spendenquittungen - so könnten die Spender 20% der Spende zurückerhalten.

Ist mir schnell eine Idee gekommen.

  1. Für die konkrete Spendentöpfe ist fast alles klar - Die Entscheidung trifft der Spender. z.B. Alex entwickelt die VAWT. Dazu gibt es den VAWT-Spendentopf. Der Spender kann das Geld in diesem Topf spenden. Der Verein muss keine Entscheidungen nehmen, nur ausführen. Das einzige was wir klären müssen ist - wie Spendentöpfe entstehen.

  2. Für den gemeinsamen Spendentopf - es muss entschieden werden in welchem konkreten Spendentopf wie viel Geld und wann fließt.
    Entscheidungsträger könnten sein:

  • Verantwortliche der konkreten Spendentöpfe, die am gemeinsamen Spendentopf sich beteiligen möchten (d.h. diese, die nicht dran interessiert sind, entscheiden nicht).
  • Vorstand des Vereins
    Entscheidungsprozess: Konsens

Ich würde auch die Möglichkeit anbieten, dass der Vorstand eine bestimmte Summe an einem konkreten Spendentopf überweisen kann ohne sich in Konsens zu beteiligen. Das würde mehr Flexibilität ermöglichen und der Vorstand muss natürlich nicht diese Möglichkeit ausnutzen, sondern sie genau in dem richtigen Moment nutzen, wenn man schnelle und gute Entscheidungen treffen muss. Solche Entscheidungen werden transparent für die Gemeinschaft sein und falls etwas nicht passt, könnte man diese Möglichkeit zurückziehen oder neuen Vorstand auswählen.

Für den Fall, wenn es Leute gibt, die Top-Down- statt Konsens-Entscheidungen nehmen möchten, sie könnten einen eigenen Spendentopf dafür machen, in Konsens kann das Geld dahin fließen, und dann sie können so entscheiden wie sie wollen. Das könnte passieren z.B. mit einem anderen Verein im OSEG-Netzwerk.

Das ist die Idee, ich werde auch weiter dran denken :slight_smile:

Ja ist super! +1 Konsensentscheidungen für gemeinsamen Spendentopf sind gut. Man könnte dann das Geld prozentual verteilen je nach Stimmen-Wertung. Das geht mit Geld ja super.

Ich würde den Geldfluss nicht auf prozentuale-Stimmen-Verteilung begrenzen, weil wir im Konsens entscheiden könnten, dass X wird 5000€ bekommen und Y wird 200€ bekommen (falls ich es richtig verstanden habe). Ich würde dies eher als eine Möglichkeit der Geldverteilung betrachten, die wir in Konsens auswählen könnten.

Ich würde einfach nach konkretem Bedarf gehen. Wenn man für den Ofen mal 2m² Blech für 100 Euro braucht, dann gibt’s halt die 100Eu dafür, nicht prozentual. Falls zu wenig Geld vorhanden ist, muss entschieden werden, was mehr Sinn macht und mehr Priorität hat.

Ja, der Verein scheint im Grunde wirklich nur den einen Zweck zu haben: Geld zu sammeln und zu verteilen. (Ich kann im Moment auch nicht mehr sehen)

Und ja, die Unterteilung in einen allgemeinen und mehrere konkrete Spendentöpfe macht für mich auch Sinn.

Damit niemand einen konkreten Topf anlegen kann, um den Verein und sein gutes Image zu benutzen, um Leute zu schröpfen, könnten wir vllt. eine Vorabprüfung der Tauglichkeit des konkreten Projekts einführen, wo wir im Konsens entscheiden, ob wir das Projekt aufnehmen. Und diese Prüfung kann dann ja permanent und liquid-demokratisch weiterlaufen.

Um den allgemeinen Topf zu verteilen, finde ich den prozentualen Ansatz von Aron gut. Da braucht man nicht erst mühsam einen Konsens zu erarbeiten.

Am schwierigsten finde ich die Frage nach dem Entscheidungsträger. Ich tendiere dazu das Experiment zu wagen und radikale Offenheit und grösstmögliche Mitbestimmung zu versuchen. D.h. dass jeder das gleiche Stimmgewicht hat, egal ob Vereinsmitglied oder nicht.

z.B.:

  • das Projekte, die den Inkubator (s. neues Subforum) überstehen, einen eigenen Finanzierungstopf bekommen.
  • dass alle 2 Wochen eine Konsensierung statt finden, wie viel Geld vom allgemeinen Finanzierungstopf auf welche Projekte verteilt wird.
    (dort werden alle Projekte und Verwaltung etc. aufgeführt - da prozentual gewertet wird: so viel Prozent wie man beim Konsensieren bekommen hat, bekommt der konkrete Projekttopf - gaanz einfach und transparent)
  • wenn ein Projekt das Geld nicht braucht (Überschuss) gibt es das Geld in den allgemeinen Topf zurück → erhöht die Verteilungssumme im nächsten Konsensieren
  • wenn ein Projekt dingenend Geld braucht, findet ein Sonderkonsensieren statt
  1. Aron, was genau meinst du mit prozentuale Verteilung? Bitte gib mir ein Beispiel, z.B.:
  • 3 Entscheidungsträger (E1, E2, E3)
  • 2 Spendentöpfe (ST1 und ST2), die entsprechend Geld brauchen (G1 und G2)
  • der Verein hat so viel Geld (VG) zur Verfügung.

Wie läuft in den folgenden Fälle eine prozentuale Entscheidung?

1.1) Fall #1

  • Konkrete Daten: VG=1000€, G1=100€, G2=500€.
    In dem Fall, würde ich vorschlagen Verteilung nach Bedarf, so wie Alex (falls es keine negative Auswirkung in der nahe Zukunft gibt - mit Konsens entscheiden):
  • ST1 bekommt G1, ST2 bekommt G2.
  • VG = 1000€ - G1 - G2 = 400€

1.2) Fall #2

  • Konkrete Daten: VG=300€, G1=100€, G2=500€.
  • Hier müssen wir in Konsens entscheiden was wir machen. Wir würde es mit der prozentuale Verteilung laufen?
  • Eine andere Möglichkeit wäre - wenn ST1 dringend G1 braucht und ST2 kann noch mehr Geld in den nächsten Tagen finden (aber G2 ist nicht so dringend), dann könnten wir in Konsens entscheiden ST1 bekommt das G1 und wir suchen nach Geld G2 für ST2. Das wäre eine Möglichkeit und ich würde sie nicht ausfallen lassen, wenn wir uns auf eine Methode konzentrieren. Deswegen unterstütze ich Konsens über die Entscheidungsmethode vor der Entscheidung.
  1. alle 2 Wochen Konsensierung - was wäre der Vorteil wenn das nicht nötig ist? Generell würde ich wieder nach Bedarf konsensieren, aber ich möchte verstehen die Vorteile bei so einer regelmäßige Konsensierung.

Also so, wie vorgeschlagen, braucht es Konsenieren über Geld nicht alle 2 Wochen, sondern nur wenn es notwendig wird.
(Die Projektmitglieder eines Projekts der Meinung sind, dass es wichtig ist für ihr Projekt, sie aber selber nicht genug Spenden bekommen haben.)

Denn wenn jedes Projekt einen Spendentopf hat, und „ORGA“ das Projekt ist, dass den allgemeinen Spendentopf repräsentiert,
und die Spender entscheiden, wohin sie spenden - dann ist das ja alles kein Problem:

  • die meisten Spender spenden an ORGA (allgemeiner Topf)
  • Spender mit speziellen Vorstellungen spenden an ein spezifisches Projekt (z.B. TIVA)
  • wenn ein spezifisches Projekt (z.B. TIVA) mehr Geld braucht, macht es im Konsensieren Forum einen „Money Request“ (damit die Allgemeinheit entscheidet ob TIVA aus dem Spendentopf von ORGA Geld bekommt zur Beschaffung von X) und alle konsensieren, ob JA oder NEIN für mehr Geld für das einzelne Vorhaben: 2/3 Mehrheit entscheidet (würde ich der Einfachheit halber vorschlagen)

Somit entscheidet die Allgemeinheit über die Geldverteilung: Entweder über gezielte Spende oder über Konsensierung.

Vorteil an diesem Konzept: Ganz einfach; klar und transparent verständlich; und wahrscheinlich bekommt ORGA die meisten
Spenden generell - was sehr gut ist weil ORGA ja auch die Kostenstelle sein wird, die allgemeine Kosten deckt - z.B.
für Miete für Server + Domain, Infrastruktur, etc. pp.

LG,
Aron

Ich weiss nicht, ob ich damit falsch liege, aber ich glaube, es wird sehr bald und ab dann permanent mehr money-requests geben als der ORGA-Topf bedienen kann. In dem Fall hätten wir dann eine permanente Warteschlange von requests. Sobald frisches Geld in den Topf kommt, würden wir es gemäß den aktuellen Abstimmergebnissen verteilen.

Ich fänd es gut, wenn die Abstimmung permanent laufen kann, also auch schon, wenn noch kein frisches Geld da ist.
Problem: Wie können wir sicherstellen, dass wir nicht im Vorfeld mehr requests abnicken, als wir nachher bedienen können? Irgendwie müsste man mit der Abstimmung ein Prioritäten-Ranking erzeugen, was dann mit dem frischen Geld von oben nach unten abgearbeitet wird. Kennt Ihr da Ideen? Oder Tools zur Unterstützung?

PS: Ich kann mir vorstellen, dass das eine richtig gute Magnet-Wirkung für OSEG ergibt! Leute mitentscheiden zu lassen, welche hardware als nächstes open-sourced werden soll. Wer darüber mitentscheiden darf, auch wenn er selbst kein Geld einbringen kann, der bekommt garantiert auch Lust, sich anderweitig einzubringen. :smiley:

Ja, so eine Art Mini-Kickstarter für OSE. Hier könnte man evtl. die bekannten Crowdfunding-Plattformen nutzen oder eine eigene entwickeln (zumindest rudimentär, ohne großen IT-Aufwand).

Ja, also das stimmt natürlich. Sorum hatte ich nicht gedacht.

Jedes Projekt könnte sich selbst engagieren und für seinen SpendenTopf eine KickStarter-Präsentation erstellen. Das ist besser, als eine eigene Plattform, weil Kickstarter bereits mehr Besucher hat. Unsere Sichtbarkeit ist so viel höher.


Generell denke ich mittlerweile, wir sollten mit der Entscheidung, wann und wie oft wir konsensieren um einzelnen projekten Geld zu geben, die es aus dem ORGA Topf brauchen einfach abwarten, bis der Fall eintritt. Das Modell muss der Realität folgen, nicht umgekahrt in diesem Fall imho :slight_smile:

Es gibt nämlich noch viele andere Möglichkeiten. Z.B. dass ein Projekt durch kickstarter mehr Geld bekommt, als es braucht, aber ORGA auf dem trockenen sitzt etc. pp. Dass muss man einfach on demand mit Sinn und Verstand lösen, sowas - imho :slight_smile:

+1

Hm, also auf eine Art haben wir den Fall doch schon. Die Turbine, der Ofen usw. könnten doch jetzt schon finanzielle Unterstützung gebrauchen. Klar, der Orga-Topf ist noch leer. Andererseits hilft es aber sicher auch ihn zu füllen, wenn man jedem potentiellen Spender zeigen kann: „Das und das sind die Mechanismen, geprägt von Transparenz und Offenheit, wie die Community entscheidet, Dein Geld zu verwenden.“

Zum Thema Kickstarter: ich glaube, die und Paypal kassieren dabei ordentlich ab … 10%? Deshalb fänd ich es schon gut, wenn Spender für ein konkretes Projekt auch direkt an den Verein spenden können. Kickstarter kann ja extra noch laufen.

Genau so war das auch gemeint. PayPal und Kickstarter sollte natürlich nur additional sein. Direkt Spenden kann man immer. Und dann halt entweder:

  • Spenden direkt an den Verein mit genanntem Spendentopf - z.B. „TIVA“
  • Spenden dirket an den Verein ohne genannten Spendentopf → geht automatisch an „ORGA“

So war’s gedacht :slight_smile:

+1

Das wusste ich nicht. Wenn das so ist, so wäre ich ebenfalls für Kickstarter als sekundäre Plattform. Allerdings, darf man den Werbeeffekt von Kickstarter nicht vergessen. Da sind die 10% dann gar nicht mal so viel. Kennt jemand gute Alternativen in Deutschland / Europa?

Ich kenne nur folgende:

Gestern auf Mumble haben wir über die Frage der Entscheidungsfindung gesprochen: Wer entscheidet, welches Projekt Geld aus dem ORGA-Topf bekommt?

Zwei Varianten wurden in Betracht gezogen:

  1. ein Expertenrat entscheidet, ob sich ein Projekt für Unterstützung bewerben darf. Aus denen, die zugelassen werden, wählt dann die Community (d.h. jeder, der will) seine(n) Favoriten aus.

Vorteile: Projekte wie Perpetuum mobiles o.ä. können von vornherein ausgeschlossen werden.

Nachteile: Machtstrukturen/-hierarchien entstehen auf Kosten einer radikalen Offenheit.

Ungeklärt: Wer darf in den Expertenrat?

  1. Möglichkeit: (ohne Expertenrat) Die Community, d.h. jeder, der will, wählt die Projekte aus, die er gern fördern will.

Vorteile: radikale Offenheit und damit grosse Attraktivität für Interessierte, Neueinsteiger, …

Nachteile: Unter Umständen wird Geld für Perpetuum mobiles o.ä. verschwendet.

Was sagt Ihr dazu? Seht Ihr noch andere Möglichkeiten? Welches ist Euer Favorit?

Hallo Thomas,

nur ganz kurz am Rande: Könntest Du diese Infos ins WIki-Meeting-Protokoll aufnehmen?

http://wiki.opensourceecology.de/wiki/Meeting_01_07_2012

Danke Dir! :slight_smile: