Elektrische Energie speichern mittels Pressluft

Hallo liebe OSEG-Leute, ich bin ganz neu hier. Bitte seid nachsichtig wenn ich irgendeine Regel noch nicht kenne.

In der WELT am SONNTAG Ausgabe vom 2.9.2012 - Seite 61 las ich den Artikel „Fahren mit Luft“, den ich hier zum Download eingestellt habe: http://www.carookee.de/forum/GUTES/depot/170972 Weitere 2.000 LINKs in http://www.google.de/advanced_search >>> „Fahren mit Luft“. Dieser Artikel brachte mich auf die Idee, dass die seit Anfang letzten Jahrhunderts bekannte Uralt-Technik PRESSLUFT sich auch perfekt dafür eignen müsste, alternativ erzeugte elektrische Energie (Solar, Wind, etc.) zwischenzuspeichern. Und zwar eigentlich in jeder Anlagengröße. Die Konsequenz wäre, dass elektrische Energie absolut lokal und regional zur Verfügung stünde!

Da bei der Luftkomprimierung auch Wärme entsteht, könnte diese zusätzlich in Pufferspeichern für Heizzwecke (Warmwasser, Heizung) abgeführt werden. Wenn man ein Auto mit Pressluft betreiben kann, dann kann man Pressluft über einen Generator auch wieder in elektrische Energier zurückverwandeln!

Ich bin kein Techniker, deshalb suche ich Menschen bei OSE, die sich dieser Idee annehmen und solche Komponenten „Open Source“ zusammenstricken und zum Eigenbau oder Lieferung zur Verfügung stellen.

Bin neugierig was sich hier entwickelt! :wink:

Ciao Peter

Hi Peter,

danke für den Tipp. Kennst Du schon Leute die Erfahrung mit dem Luftdrucktechnik haben und gerne dies mit anderen teilen würden? Im Artikel steht Ulf Bossel.

Wir sind zur Zeit im Aufbau des offenen Netzwerks und suchen die Open Source Menschen und Organisationen, damit wir alle zusammenarbeiten. Du könntest uns mit der Verbreitung helfen: http://wiki.opensourceecology.de/wiki/OSEG_Verbreitung

Danke,
Nikolay

Hi Peter,

danke für den Hinweis.

Dieser Artikel brachte mich auf die Idee, dass die seit Anfang letzten Jahrhunderts bekannte Uralt-Technik PRESSLUFT sich auch perfekt dafür eignen müsste, alternativ erzeugte elektrische Energie (Solar, Wind, etc.) zwischenzuspeichern.

Vom Prinzip her schon richtig, aber abgesehen davon, dass Du selbst bei komprimierter Luft noch riesige Speichervolumina brauchst um eine nennenswerte Energiemenge zu speichern, macht einem hier mal wieder der Wirkungsgrad einen Strich durch die Rechnung. Der Artikel scheint das auch eher kritisch zu sehen und spricht von etwa 20% nutzbarer Energie, d.h., im Sinne des Autoprojekts Antriebsenergie (=Drehbewegung). Will man damit aber nun einen Generator antreiben gibts noch mehr Verluste, ich schätze mal am Ende landest Du irgendwo bei 10% bis 15%.

Ein weiteres Problem: Die beim komprimieren abgegebene Wärme wird beim Ausdehnen der Umgebung entzogen, d.h., es kommt zu Vereisungen, was wiederum besondere Anforderungen an das Material wie Dichtungen etc. stellt.

Die entstehende Abwärme aufzufangen würde zwar den Wirkungsgrad verbessern, aber damit bräuchtest Du weitere große Speichervolumina um die Abwärme in Wasser zu speichern.

Im ganz großen Maßstab wird aber bereits über den Einsatz dieser Technik im Zusammenhang mit Windkraft nachgedacht. Dabei sollen dann zig Kilometer große Kavernen in Salzstöcken o.ä. als Druckluftspeicher dienen. Auch soll der Kompressor dabei nicht elektrisch sondern direkt mechanisch vom Windrad angetrieben werden, was den Wirkungsgrad verbessert, da der Umwandlunsgprozess hin zu elektrischer Energie und wieder zurück zu Bewegungsenergie entfällt.

Der wichtigste Punkt ist aber wohl der, das Windräder aus netztechnischen Gründen oft stillliegen, selbst wenn ausreichend Wind weht, es geht hier also um die Nutzung von Kapazitäten die sonst eh brach liegen würden, womit der Wirkungsgrad quasi egal ist.

Ähnlich sieht es beim Druckluftauto aus, hier spielt die Besonderheit der mobilen Anwendung eine wichtige Rolle, d.h., das Ganze könnte sich schlicht deswegen rechnen, weil Benzin nochmals wesentlich teurer ist (und der normale Wirkungsgrad eines Verbrennungmotors eh sehr schlecht ist).

Das in dem Artikel erwähnte Auto von Tata basiert übrigens auf dem Konzept von Guy Negre von MDI. Dieser kündigt schon seit Jahren das Druckluftauto an, aber irgendwie passiert nix. Stattdessen hat MDI lieber sein Geld damit verdient, irgendwelche Distributionsrechte (für das neue Auto) für diverse Länder zu verscherbeln. Die ganze Sache wird inzwischen recht kritisch gesehen und Guy Negre wurde ein wichtiger Solar-Award den er erhalten hatte, wieder aberkannt. Vielleicht hat er in Tata einen weiteren Dummen gefunden.

Näheres dazu unter:
http://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_10_04_e_speichern_druckluft.htm

wobei hier auch noch diverse andere Druckluftfahrzeuge etc. beschrieben sind, was zeigt, das die Sache an sich schon funktionieren könnte. Als Speicherlösung für elektrische Energie insbesondere im kleineren Maßstab siehts jedoch eher schwierig aus.

Theoretisch könnte man jedoch mal folgendes Experiment machen: Man bräuchte einfach einen normalen Druckluft-Kompressor und würde damit irgendeine Art von Druckluft-Motor antreiben (z.B. einen Druckluft-Schrauber), der wiederum einen Generator betreibt. Man misst dann, wieviel Energie man rausbekommt mit einer Tankfüllung des Kompressors und wieviel Energie es kostet, diesen wieder aufzufüllen. Würd mich mal interessieren, was da für ein Wirkungsgrad bei rumkäme, aber wenn ich schätzen sollte würde ich auf die oben bereits angesprochenen 10% bis 15% tippen.

Gruss, Oliver

my 2cents: Der Wirkungsgrad ist wie schon angeführt ziemlich schlecht, auch bzw gerade wegen den Umwandlungsverlusten. Hochdrucktanks mit über 100bar machen Sinn um kleine Speichervolumen zu erreichen. Habe auch schon was über die berühmt-berüchtigten Druckluftmotoren gelesen… finde das Thema interessant, aber nicht konkurrenzfähig neben anderen Energieträgern. Ich find’s auch schwierig damit zu experimentieren wegen den hohen Drücken und der Ausrüstung, die man dafür braucht. Ein ICE (internal combustion engine) ist zwar leicht auf Druckluftbetrieb umgebaut, aber einen Tank mit über 100bar Druckluft zu füllen ist schwierig.