Hi Peter,
danke für den Hinweis.
Dieser Artikel brachte mich auf die Idee, dass die seit Anfang letzten Jahrhunderts bekannte Uralt-Technik PRESSLUFT sich auch perfekt dafür eignen müsste, alternativ erzeugte elektrische Energie (Solar, Wind, etc.) zwischenzuspeichern.
Vom Prinzip her schon richtig, aber abgesehen davon, dass Du selbst bei komprimierter Luft noch riesige Speichervolumina brauchst um eine nennenswerte Energiemenge zu speichern, macht einem hier mal wieder der Wirkungsgrad einen Strich durch die Rechnung. Der Artikel scheint das auch eher kritisch zu sehen und spricht von etwa 20% nutzbarer Energie, d.h., im Sinne des Autoprojekts Antriebsenergie (=Drehbewegung). Will man damit aber nun einen Generator antreiben gibts noch mehr Verluste, ich schätze mal am Ende landest Du irgendwo bei 10% bis 15%.
Ein weiteres Problem: Die beim komprimieren abgegebene Wärme wird beim Ausdehnen der Umgebung entzogen, d.h., es kommt zu Vereisungen, was wiederum besondere Anforderungen an das Material wie Dichtungen etc. stellt.
Die entstehende Abwärme aufzufangen würde zwar den Wirkungsgrad verbessern, aber damit bräuchtest Du weitere große Speichervolumina um die Abwärme in Wasser zu speichern.
Im ganz großen Maßstab wird aber bereits über den Einsatz dieser Technik im Zusammenhang mit Windkraft nachgedacht. Dabei sollen dann zig Kilometer große Kavernen in Salzstöcken o.ä. als Druckluftspeicher dienen. Auch soll der Kompressor dabei nicht elektrisch sondern direkt mechanisch vom Windrad angetrieben werden, was den Wirkungsgrad verbessert, da der Umwandlunsgprozess hin zu elektrischer Energie und wieder zurück zu Bewegungsenergie entfällt.
Der wichtigste Punkt ist aber wohl der, das Windräder aus netztechnischen Gründen oft stillliegen, selbst wenn ausreichend Wind weht, es geht hier also um die Nutzung von Kapazitäten die sonst eh brach liegen würden, womit der Wirkungsgrad quasi egal ist.
Ähnlich sieht es beim Druckluftauto aus, hier spielt die Besonderheit der mobilen Anwendung eine wichtige Rolle, d.h., das Ganze könnte sich schlicht deswegen rechnen, weil Benzin nochmals wesentlich teurer ist (und der normale Wirkungsgrad eines Verbrennungmotors eh sehr schlecht ist).
Das in dem Artikel erwähnte Auto von Tata basiert übrigens auf dem Konzept von Guy Negre von MDI. Dieser kündigt schon seit Jahren das Druckluftauto an, aber irgendwie passiert nix. Stattdessen hat MDI lieber sein Geld damit verdient, irgendwelche Distributionsrechte (für das neue Auto) für diverse Länder zu verscherbeln. Die ganze Sache wird inzwischen recht kritisch gesehen und Guy Negre wurde ein wichtiger Solar-Award den er erhalten hatte, wieder aberkannt. Vielleicht hat er in Tata einen weiteren Dummen gefunden.
Näheres dazu unter:
http://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_10_04_e_speichern_druckluft.htm
wobei hier auch noch diverse andere Druckluftfahrzeuge etc. beschrieben sind, was zeigt, das die Sache an sich schon funktionieren könnte. Als Speicherlösung für elektrische Energie insbesondere im kleineren Maßstab siehts jedoch eher schwierig aus.
Theoretisch könnte man jedoch mal folgendes Experiment machen: Man bräuchte einfach einen normalen Druckluft-Kompressor und würde damit irgendeine Art von Druckluft-Motor antreiben (z.B. einen Druckluft-Schrauber), der wiederum einen Generator betreibt. Man misst dann, wieviel Energie man rausbekommt mit einer Tankfüllung des Kompressors und wieviel Energie es kostet, diesen wieder aufzufüllen. Würd mich mal interessieren, was da für ein Wirkungsgrad bei rumkäme, aber wenn ich schätzen sollte würde ich auf die oben bereits angesprochenen 10% bis 15% tippen.
Gruss, Oliver