Interessenten vergraulen?

Hallo an Alle,

also ich weiss auch, dass hier alle Aktiven ziemlich beschäftigt sind; und ich selber am wenigsten Konkretes zu OSEG beitrage derzeit. Dennoch fiel mir die Tage etwas ziemlich negativ auf.

Wir hatten hier vor 2 Jahren unter https://discourse.test.opensourceecology.de/t/unbehagen/116/1 eine Diskussion darüber, wie es OSEG gelingen könne, mehr Frauen und Nicht-Techies anzusprechen. Für mich war ein Resultat der Diskussion, dass mehr die Visionen von OSE dargestellt und vermittelt werden müssten. Lokale Ressourcennutzung,post scarcity economy, nachhaltiges Wirtschaften, Selbstversorgung und Autarkie und und und…

Ich hab mir unter diesem Gesichtspunkt mal das Forum OSEconomy dieser Tage angesehen und war keineswegs positiv überrascht :unamused:
Das Forum ist ja wohl in der Forumsstruktur der Ort, wo man am ehesten diese Dinge Interessenten nahe bringen könnte, zumindest soweit es um die ökonomischen Visionen von OSE geht. Leider ist der erste Eindruck da ziemlich erschreckend.

Letzte Aktivität in dem Forum im November 2012 !

Alle Links in diesem Forum in unser Wiki funktionieren zwar, aber verweisen nur auf leere Seiten.

Wenn wir es ernst meinen mit Wachstum von OSEG, dann werden wir auch Nicht-Techniker ansprechen müssen. Und diese auch benötigen, beispielsweise um solche Inhalte von OSE wie eben angesprochen darzustellen und zu vermitteln. Ich denke, solche Öffentlichkeitsarbeit ist für die zukünftige Entwicklung von uns wichtiger als manches kleine sicher gutgemeinte OSEG-Projekt.

Hier wären in erster Linie einmal die Nicht-Techies gefordert, Frauen natürlich inbegriffen. Falls wir überhaupt noch weibliche Interessentinnen haben?
Daneben fänd ich es aber auch wichtig,wenn die führenden Personen bei OSEG wieder ein bisschen Zeit für die Vermittlung der nicht-technischen Inhalte erübrigen würden. Bringt vielleicht längerfristig mehr Nutzen als den dritten, vierten und zehnten 3d-Drucker zu entwickeln.

Gruss Mike

Hi,

eine sehr gute Gelegenheit für Öffentlichkeitsarbeit auch in Richtung Frauen und Nicht-Techies bietet sich auf der MakerFaire, weil diese Veranstaltung insgesamt sehr familienfreundlich ist und dort auch sehr viele Frauen und Kinder unterwegs sind - und offensichtlich auch mit viel Spass an der Sache und Interesse. Und sehr viele Kerle gehen dort nicht alleine hin, sondern bringen ihre Freundin mit.

Wenn ich mich im letzten Jahr am Stand mit Leuten unterhalten hab, waren da fast immer, oder zumindest recht häufig, auch Frauen mit dabei.

Also, wie gesagt, dies ist eine Chance fürt sowas …und ich würde es natürlich sehr begrüßen, wenn noch jemand weiteres mitkäme, weils für eine Person ziemlich stressig ist, den Stand alleine zu schmeissen.

Gruss, Oliver

Meiner Meinung nach hat Oliver den „Königsweg“ bereits angesprochen, weil…

  1. Der Mensch in der Masse kein Erfinder, Tüftler, Bastler, Idealist oder Visionär ist. Die meisten Menschen glauben erst an eine Sache, wenn sie Fakten und Tatsachen sehen.

  2. Neigen Frauen meiner Meinung nach tendenziell zur Rationalität, d.h. sie können mit Visionen nur bedingt etwas anfangen, sondern wollen Fakten sehen, welche für sie einen sofortigen Mehrwert darstellen. Wenn du nun einer Frau ein Windrad oder eine Brennstoffzelle oder einen UniPro-Baukasten präsentierst, so wird die Frau sich die Frage stellen „Wozu brauche ich dies? Was kann ich damit anfangen?“
    Wenn du aus dem Baukasten einen Kinderwagen entwickelst, welcher in seinem Einsatz universeller und flexibler sowie anpassbarer als andere Kinderwagen sind, so wird die Frau sich auch für OS interessieren und evt. sogar den Kinderwagen selbst weiterentwickeln, weil sie eben darin einen Nutzen und Mehrwert sieht.
    Wenn man jedoch einen Kinderwagen präsentiert, welcher keine nennenswerten Vorteile bietet, lediglich eben offen entwickelt und vielleicht ein paar Euro günstiger ist, so wird man eine Frau nicht wirklich begeistern können. Dies kann man natürlich nicht pauschalisieren, es gibt sicherlich Solche und Solche, doch ist es zumindest den Eindruck, den ich habe bzw. den ich im Gespräch mit meiner Liebsten und Mutter feststellen konnte. Vor allem die Integrierbarkeit ins Umfeld, in die Wohnung, usw. spielt bei Frauen eine nennenswerte Rolle. D.h. ein Produkt muss eben auch gut aussehen und da denke ich ist es für OS-Produkte schwer, weil hier in erster Linie der Fokus auf der Funktionalität liegt.

  3. wird den Menschen nicht zum ersten Mal eine wundertolle Sache „angeboten“, so dass wenn man mit anderen Leuten darüber spricht, schon vorab eine gewisse Grundskepsis und Ablehnung besteht, die Leute denken, dass ihnen wiedermal etwas aufgeschwatzt werden will, wogegen sie allergisch reagieren.


    Fazit:
    Das meiner Meinung nach beste Mittel wird nach wie vor das Schaffen von Fakten und Tatsachen sein. Je mehr wir Produkte anbieten können, welche auch wirklich einen gewissen Mehrwert schaffen, desto größer wird das Interesse an solchen Dingen.
    Am Anfang hast du eben nur ein paar Wenige Bastler, Visionäre und Freaks, welche die Saat legen, dann kommen irgendwann man die Neugierigen und Trendsucher, dann die pragmatisch handelnden Leute, welche den Vorteil erkennen und nutzen wollen und erst zum Schluss kommt der wohl größte Teil der Menschen, welche teils sehr lange an altbewährten Dingen festhalten und erst umsteigen, wenn die Vorteile erdrückend sind.
    Bis es soweit ist, werden wohl noch einige Jahre ins Land gehen.

Momentan sind es wohl fast ausschließlich Bastler, Visionäre und Freaks. Wiederum hat die MakerFaire letztes Jahr gezeigt, dass durchaus ein paar Neugierige und Trendsuchende schon den Weg zum OSEG-Stand und Olivers Entwicklungen gefunden haben.

TF

Was man übrigens auch auf der Startseite des Forums ganz unten sehen kann:

Der Besucherrekord liegt bei 75 Besuchern, die am Do 8. Aug 2013, 19:45 gleichzeitig online waren.

Das war 4 Tage nach der MakerFaire.

Gruss, Oliver