Software = babylonischen Sprachverwirrung!

Hallo erstmal, so langsam kommt die OSEG in die Startphase und ein Problem, wo ich dachte das hätten wir ausdiskutiert bzw. gelöst wird trotzdem in kauf genommen! Und damit werden wir so ziemlich auf die Fre… fallen. Warum? weil ich das schon 2 mal mitgemacht habe. Zwar nicht mit einem Open source Projekt, jedoch an der Uni mit proprietärer Software. Es betrifft wie der Betreff schon angibt unsere liebe Anwendungssoftware. und ich will hier einfach mal ein paar Fakten zusammentragen, damit man nicht später kommt und sagt das habe ich so nicht gesehen!
Viele von euch verwenden proprietäre Software, beruflich wie auch privat und da will ich auch nicht reinreden, es ist eure Sache welche Software Ihr benutzt. Nur was die OSE allgemein angeht, kann eine OSE nur auf Basis von Open Source Software (OSS) funktionieren. Denn jemand in Mexico, Brasilien oder Südafrika kann nur dann etwas zur Innovation beitragen, wenn er auch zugriff auf die entsprechende Software hat. Da die meisten Menschen auf diesem Planeten unter 10 Dollar pro Tag verdienen und sich Computer aus Computerschrott bauen, sind es besonders diese Leute die dann auf OSS angewiesen sind. Zudem gibt es eine gewisse Abhängigkeit zwischen OSE und OSS, denn nur durch unser Feedback wird die Software dementsprechend auch verbessert. Z.B. FreeCAD, Vor einigen Monaten hatte ich damit gearbeitet und mir fielen einige Bugs was die Boolische Vereinigung betrifft auf , jedoch gab es keine Fehlermeldung vom Programm selbst, ich hatte die entsprechenden Bilder gerendert und es den Entwicklern per Mail zukommen lassen, es hat zwar einige Wochen gedauert bis ich ein response erhielt, jedoch wird der Fehler in der nächsten Version von FreeCAD nicht mehr auftreten. Langfristig werden OSS proprietäre Software (PS) ablösen, weil durch die Offenheit und Mitarbeit von jedem die OSS den PS überlegen ist. Es gibt jetzt schon OSS die den PS weit überlegen sind, das sind zum einen die Linux Distributionen die auf den Linux Kernel aufbauen, denn dadurch das weltweit über 2 Millionen Menschen an dem Linuxkernel direkt oder indirekt arbeiten, hat der Linuxkernel eine Entwicklung von 73000 Jahre hinter sich, die ein einzelner Mensch benötigen würde diesen Code zu schreiben.

http://www.golem.de/news/linux-erfinder-linus-torvalds-erhaelt-millennium-technology-prize-1204-91339.html

Zudem gibt es nur 2 proprietäre Operationssysteme (neben proprietären Linux-und Unixsystemen) die mehr oder weniger die Weltmachtstellung auf Desktop PC halten, das sind Microsoft Windows und Apple OS X, und das nur aufgrund der proprietären Software die nur auf diesen Operationssystemen ( OS) laufen. Da Windows zukünftig keine Rolle mehr als Operationssystem spielen wird, wird es besonders für solche Entwickler die auf Windows als OS setzten, Zeit sich nach alternativen um zuschauen, jedoch gilt bei vielen der Open Source Linux Distributionen, das sie keine proprietäre Software unterstützen und was das heißt, muss jeder für sich selber wissen.

http://www.golem.de/news/salesforce-com-chef-windows-8-ist-das-ende-von-windows-1210-95222.html

Und hier ein Link wieviel eine freie Linux Distribution (hier Fedora) Wert ist.

http://www.golem.de/0810/63097.html

hier der Kernel:

http://www.golem.de/0410/34147.html

Zum Vergleich die Entwicklungskosten von Windows Vista betrugen 6 Milliarden Dollar.

http://www.winhistory.de/more/vista.htm

Ich werde auf jedenfalls noch eine Wikiseite Schreiben „warum eine OSE nur auf OSS funktioniert“, Mit allen ausführlichen Begründungen, die euch besonders dann auffallen wenn eine neue Version der Softwareanwendung erscheint.

Aus den 2 Fehlschlägen an der Uni, habe ich 2 Schlüsse gezogen!

  1. In einem Projekt sollte möglichst nur 1 Software und höchstens 2 für jeweils eine Anwendung genutzt werden, wenn 2 Softwarelösungen für eine Anwendung genutzt werden, dann unbedingt auf Kompatibilität achten! (siehe dazu Wikiseite), Konvertierungen in ein Standartformat haben meist erheblichen Datenverlust zur folge. Dies gilt besonders für die CAD-Software.

  2. Dateiformate sollten alle 3 bis 5 Jahre durch neuere Programmversionen neu abgespeichert werden, dieser Punkt gilt besonders für proprietäre Software, da hier die Dateiformate nicht abwärtskompatibel sind.

Hallo Achmed,

Du sprichst da ein Problem an, das existiert und bei der Entwicklung von open source Hardware durchaus zu einem grösseren Problem werden kann.

Es ist aber leider so, dass es nicht so einfach und kurzfristig gelöst werden kann und dafür gibts halt ne Reihe von Gründen.

  1. Gewohnheit bzw Kenntnisse über Bedienung eines bestimmten Programms
    Ich benutze halt die Software, die ich kenne. Programme die ich zum Teil schon seit 15 und mehr Jahren benutze und womit ich meine Arbeitsaufgabe effektiv und schnell erledigen kann. Wenn ich eine neue Software benutzen würde, geht das Rumprobieren los, bis das Programm mal genau das tut, was ich möchte; und dabei geht meist richtig viel Zeit drauf. Deshalb verwende ich halt Word und Excel und dBase/Foxpro.
    Und etwa bei 3D-CAD hab ich zur Zeit wenig Lust und Zeit,mich in ein neues Programm einzuarbeiten, selbst wenn es ein tolles OSS CAD gäbe.

  2. Open Source Software ist ziemlich oft proprietären Programmen noch unterlegen. Da wo sie brauchbar ist und ich nicht ein proprietäres Programm habe, dass ich sehr gut kenne, verwende ich die auch. ZB benutze ich Z88, ein FEM-Programm - hat einen vernünftigen Funktionsumfang und läuft sehr stabil. Bei dem Programm gehts aber schon los mit den OpenSource-Problemen, die am besten unterstützte CAD-Schnittstelle in Z88 ist das Autocad-Format :laughing:

  3. Beispiel FreeCAD
    Hmm, ich hab mir das im Frühjahr mal runtergeladen. Auf meinem Desktop PC läuft es halbwegs stabil, auf meinem Notebook stürzt es direkt ab. Und dann, der Funktionsumfang von FreeCAD in 3D ist enfach ärmlich. Ich beherrsche so halbwegs 3 CAD-Systeme für 3D und FreeCAD hat nur einen Bruchteil der Funktionalität des preisgünstigen TurboCAD. Nen Vergleich mit den teuereren Programmen versuch ich erst gar nicht.
    Also FreeCAD werde ich nicht benutzen, solange sich bei dem Programm nicht sehr viel getan hat.

Du kannst auch die Leute nicht zwingen, OSS zu verwenden. Es bringt auch nichts, wenn wir alle sagen, wir verwenden ab heute nur noch OSS. Die meisten können die Programme nicht wirklich bedienen und wenn die Leute dann ihre Texte, Tabellen u. Grafiken nicht vernünftig hinkriegen, ist auch nichts gewonnen!

Mike

  1. Gewohnheit bzw Kenntnisse über Bedienung eines bestimmten Programms
    Ich benutze halt die Software, die ich kenne. Programme die ich zum Teil schon seit 15 und mehr Jahren benutze und womit ich meine Arbeitsaufgabe effektiv und schnell erledigen kann. Wenn ich eine neue Software benutzen würde, geht das Rumprobieren los, bis das Programm mal genau das tut, was ich möchte; und dabei geht meist richtig viel Zeit drauf. Deshalb verwende ich halt Word und Excel und dBase/Foxpro.

Also wenn es darum geht, die bisherige Software zu benutzen, die man sonst so benutzt hat um Zeit zu sparen, dann frage ich mich warum ich mich 3-5 Monate in Openfoam eingearbeitet habe, obwohl ich eine Ansys Version 10.0 habe mit der ich 3 Jahre gearbeitet habe. Warum benutze ich jetzt Blender, gimp obwohl ich 4 Jahre lang als 3d artist intensiv mit 3d studio max und Adobe Photoshop gearbeitet habe?

Open Source Software ist ziemlich oft proprietären Programmen noch unterlegen. Da wo sie brauchbar ist und ich nicht ein proprietäres Programm habe, dass ich sehr gut kenne, verwende ich die auch. ZB benutze ich Z88, ein FEM-Programm - hat einen vernünftigen Funktionsumfang und läuft sehr stabil. Bei dem Programm gehts aber schon los mit den OpenSource-Problemen, die am besten unterstützte CAD-Schnittstelle in Z88 ist das Autocad-Format

Z88 ist nicht wirklich das tolle FEM Programm, für einfache Probleme in Materialstruktur kurz abzuschätzen ist das vielleicht ok aber es ist kein Vergleich mit Openfoam oder Code Aster! daher habe ich es auch nicht in die Softwareliste aufgenommen. Code Aster wurde dagegen von der Electricite de France entwickelt um Bauelemente von Kernkraftwerken zu simulieren. FreeCAD wurde erst 2002 gestartet und ist nach meiner Meinung das einzige OSS CAD Programm das man gebrauchen kann, es arbeiten aber momentan nur 2 bis 4 Personen dran, damit es besser wird, muß man den Leuten auch feedback geben evtl. einzelne Module die wir brauchen selbst Programmieren, es ist leider ein harter Weg aber das ist unser Werkzeug, und wenn es nicht anders geht müssen wir unser Werkzeug selbst herstellen. Wir stehen leider erst am Anfang, und das heißt, wir alle können erst dann zusammenarbeiten wenn wir eine Struktur in dieses Netzwerk hineingebracht haben, wo jeder auf ein Pool Anwendungssoftware zurückgreifen kann, womit wir auch arbeiten und das bedeutet für jeden von uns auch vorerst mehr Arbeit, bis wir eine Struktur haben. Wenn wir diese Struktur jetzt nicht einführen, werden wir die ersten Projekte wohl schnell über die Bühne kriegen, danach wird das Kartenhaus aber zusammenfallen, weil Mitarbeiter von außerhalb die Schritte mangels entsprechender Anwendungssoftware nicht nachvollziehen und somit auch nicht mitarbeiten können. Zudem sollte man bedenken das es schon eine reihe von Open Source Projekten gibt die ausschließlich mit OSS umgesetzt wurde.

Du kannst auch die Leute nicht zwingen, OSS zu verwenden. Es bringt auch nichts, wenn wir alle sagen, wir verwenden ab heute nur noch OSS. Die meisten können die Programme nicht wirklich bedienen und wenn die Leute dann ihre Texte, Tabellen u. Grafiken nicht vernünftig hinkriegen, ist auch nichts gewonnen!

Also wer zwingt hier wen?
Ich hatte nicht vor hier jemanden zu zwingen andere Software zu benutzen! Ich setzte hier auf Verantwortung und Einsicht jedes einzelnen, was jetzt das beste ist, bevor es zu einem crash kommt.
Jedoch seit Ihr momentan dabei hier eine Struktur von proprietäre Software einzuführen, die die Leute dazu zwingt diese Software zu benutzen. Und die Vor und Nachteile von OSS und proprietärer Software bin ich gerade dabei auf einer Wikiseite aufzulisten. Klar ist, falls die OSE erfolgreich sein soll muss sie auf eine OSS Struktur aufgebaut sein und dazu müssen klare Regeln her welche Software benutzt wird. Ansonsten werden hier Projekte umgesetzt wo jeder eine andere Software Anwendung benutzt, was letztendlich zu einer Multisoftware auf dem Computer ausartet damit man an den Projekten mitarbeiten kann.

Hallo Achmed,

bei FreeCAD sind wir beide einfach sehr verschiedener Meinung. Ich halte es nicht für brauchbar für 3D-Modelle.

Es fehlen einfach ganz ganz viele Funktionen, die Fangmethoden sind nicht ausgereift, Bemassung schwierig und zeitraubend. Wie schon gesagt, FreeCAD hat bei weitem nicht den Leistungsumfang wie kommerzielle Programme im unteren Preisbereich. Und gegenüber High-End-CADs ist FreeCAD ein Steinzeittool.

Ich hab auch im Gegensatz zu Dir nicht viel Hoffnung, dass FreeCAD in absehbarer Zeit viel besser wird. Ich hab Erfahrung mit Software-Entwicklung; und man kann anhand der Grösse der Objektmodule von einem Programm ungefähr abschätzen, welche Menge an Quellcode für das Programm geschrieben wurde.
Meine Schätzung ist, um aus FreeCAD etwas wirklich brauchbares zu machen, braucht man wesentlich mehr als 100.000 Mannstunden. Und wenn Du sagst, es arbeiten nur 2-4 Leute daran und das nebenberuflich, dann ist offensichtlich dass da nicht viel zu erwarten ist in absehbarer Zeit.
Komplexe Maschinen sind mit dem Programm nicht in 3D zu machen; dann müssen wir es in 2D machen oder mit dem guten alten Zeichenbrett.

Übrigens, diese Diskussion hat in den US-Foren schon lang statt gefunden. Die überwiegende Meinung war, dass es keine brauchbare freie Software für 3D-Konstruktion gibt. FeF benutzt Inventor und Solidworks nach meinem Wissenstand…

Damit sind wir immer weiter in dem Dilemma, dass die Verwendung von proprietärer Software für OSE problematisch ist und freie Software nicht für alle Aufgaben existiert. Eine wirkliche Patentlösung gibt es da nicht.

Mike

ich denke die Patentlösung heißt, mit den Entwicklern zusammenarbeiten.

http://sourceforge.net/apps/mediawiki/free-cad/index.php?title=Help_FreeCAD

Wir können den Kopf in den Sand stecken oder aktiv mit an unser Werkzeug arbeiten.

Ich habe hier mal eine Seite eingerichtet um die Vor/Nachteile von OSS und PS aufzulisten.

http://wiki.opensourceecology.de/wiki/Vorteile/Nachteile_von_Open_Source_Software