Artikel über Patente bei 3D-Druckern

http://www.heise.de/tp/artikel/38/38641/1.html

Fand ich ganz interessant. Sowas könnte unsere Projekte auch irgendwann mal betreffen.

Gruss, Oliver

Sicherlich wird dies auch OpenSource-Projekte betreffen. Wiederum denke ich nicht, dass sich dadurch OpenSource aufhalten lässt.

Was sagt eigentlich der Patentschutz, wenn ich mir selbst etwas zusammenbaue?

Ich meine, Handel darf ich damit sicherlich nicht betreiben, doch wer verbietet mir etwas selbst erbautes selbst verwenden zu dürfen?

TF

Das Patentrecht regelt nur das Du die rechte für die Vermarktung hat, bzw. für den Vertrieb oder die Vergabe von Lizenzen inne hast. Du darfst Dir im Grunde alles was patentiert ist für Dich selber Anwenden oder bauen, Du darfst nur keinen finanziellen Gewinn damit machen. bzw. es an andere Verteilen und sei über die null Profit Schiene. Daher ist es wichtig alles was wir hier machen unter der freien Lizenz zu stellen. Es gibt nämlich genügend Anwälte (siehe Abmahnwelle) die alle Lücken für eigen Interessen nutzen.

Ich finde die Diskussion „Patentrecht“ gar nicht so „Offtopic“!
Das bedeutet also, dass wenn ich mir einen 3D-Drucker (um mal beim Beispiel zu bleiben), nach einem Industriedrucker baue, darf ich damit Dinge herstellen, die ich verkaufe/unter Open Source Lizenz setze?

Nein! wenn Du wie aus deinem Beispiel, einen 3D Drucker baust der Patentrechtlich geschützt ist, dann darfst du nur für Dich selber damit Sachen herstellen. Wenn du die Sachen verkaufst, machst Du ja damit kommerziellen Gewinn. Anders sieht es aus wenn Du den Drucker kaufst. Dann erwirbst du automatisch die Lizenz um damit auch selber Gegenstände herzustellen und zu vertreiben. Und das gleiche gilt wenn Du es die Gegenstände verschenkst! Zwar machst Du damit keinen Gewinn, aber Du schadest wiederum der Firma die den Drucker vertreibt, da Du ja die Anschaffung dadurch das Du die Gegenstände verteilst überflüssig machst = Geschäftsschädigend.

Sollte die Open Source Ökonomie nach unseren Vorestellungen mal erfolgreich und gesellschaftlich relevant werden, wird sie höchstwahrscheinlich auch „geschäftsschädigend“ für etablierte Akteure in der Wirtschaft. Wie wir auch heute schon sehen rufen diese dann nach staatlicher Regulierung, und „unsere Repräsentanten“ sind dann gerne zu Diensten (siehe z.B. Leistungsschutzrecht). Deshalb ist es wichtig, sich nicht nur an Open Source Projekten zu beteiligen, sondern sich auch politisch um die Schwächung von Gesetzen zum geistigen Eigentum zu kümmern. In Sachen ACTA gab es ja im letzten Jahr so etwas wie einen Teilsieg für uns, wo zumindest eine Verschärfung verhindert wurde. Ich vermute aber, dass das nächste ACTA schon in Vorbereitung ist. Das Thema Patentrecht sollte man daher im Auge behalten.

Ähm dies sehe ich etwas anders. Ich denke dass sich OpenSource sehr viel schneller in Unternehmen als beim Endkunden durchsetzen wird.

Zu begründen ist dies damit, dass der Endkunde von Gewohnheiten getrieben wird, Unternehmen wiederum rein finanz- und konkurrenzgetrieben sind.

Um nur mal ein Beispiel zu nennen, ein Taxiunternehmer kauft OpenSource-Autos für einen günstigeren Preis als sein Konkurrent. Durch den günstigeren Preis sowie einer höheren Langlebigkeit und leichteren günstigeren Reparierbarkeit kann er seine laufenden Kosten spürbar senken und demnach seine Margen steigern bzw. günstigere Taxipreise anbieten.

Gleiches gilt für einen Handwerksbetrieb, der seine Kosten für seine Maschinen und Geräte senken kann, wird dies tun. Am Anfang werden es einige mutige Betriebe sein, doch sobald es sich ökonomisch rechnet, werden andere Unternehmen den Einspareffekt ebenfalls nutzen wollen, andernfalls werden sie Kostennachteile erleiden.

TF