OSE-Dorf - Anforderungen

Das OSE-Dorf ist eine Prio von uns und die Aufgaben müssen klar sein. Ich sehe die nächsten Aufgaben so: 1) Vision bestimmen 2) Anforderungen identifizieren, 3) Suchen.

  1. Vision bestimmen
    FeF mit GVCS50-ähliche-Vision in Deutschland
    Die Technologien müssen noch identifiziert werden. Manche davon werden wahrscheinlich vom lokalen Bedarf abhängig.

  2. Anforderungen identifizieren:

Was wären die Anforderungen für das OSE-Dorf?

  • Existierende Infrastruktur mit Menschen, die OSE unterstützen wollen.
    die passende Menschen müssen wir finden.

  • in der Nähe einer großen Stadt
    das würde praktischer Austausch zwischen den Menschen im Stadt und im Dorf ermöglichen - Unis, Freie Zeit am Wochenende, oder Semesterferien und andere Menschen. FabLabs und andere Werkstätte im Stadt.
    Große Stadt mit technischer Uni wäre am besten - Berlin (offene Kultur), München (TUM), Aachen, Karlsruhe, Dresden, Darmstadt (nah an Frankfurt auch)

  • Werkstatt vorhanden
    die wir nutzen können.

  • Schnelles Internet
    muss vorhanden oder möglich sein.

Andere Anforderungen?

Wenn die Anforderungen klar sind, können wir suchen.

zu 2. Anforderungen:

Wachstum bis auf eine Grösse von min. 300 Leuten möglich.

Hier mal als Anregung die Anforderungen, die die Leute vom Lebensdorf aufgestellt haben (allerdings für 1000 Leute):


Das Lebensdorf-Landungs-ABC sortiert nach Faktorenbereichen

Kriterien für unsere Landfindung in 3 Kategorien:
„Absolut“, „Berücksichtigenswert“, „Chillig“

Faktorenbereiche:

  • Landschaft * Ressourcen * Eigentum * Infrastruktur
    • Soziokulturelles * Ökonomie * Politik *

A) Absolut

  • Landschaft *
  • Bestandsmischung aus Wald und unbewaldeten Flächen
  • Höhenlage über Meeresspiegel > 10 m NN < 1000 m NN
  • Höhenlage bebaubarer Flächen über durchschnittlichem Pegel der Vorfluter > 2m
  • Sonnige Flächen mit mittlerer Jahressumme der lokalen Globalstrahlung > 900 kWh / m2 vorhanden
  • Ressourcen *
  • Biologische Baustoffe (z.B. Holz, Lehm, Sand, Stroh) in für Dorfaufbau
    beträchtlicher Menge aus einem Umkreis von 50 km verfügbar
  • Sauberes Wasser in möglichst guter Trinkwasserqualität auf eigenem Land
    verfügbar
  • Bevorzugt Gebiete mit zusammenhängendem Flächen-Eigentum von
    durchschnittlich > 10 ha
  • Entfernung zur nächsten Großstadt (mit > 100.000 Einwohnern) oder Hochschul-
    Stadt < 50 km und innerhalb von 1 Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen
  • Entfernung des Dorfzentrums zur nächsten aktiven ÖPNV-Haltestelle < 3 km
  • Eigentum *
  • verwendbare Gebäude
  • überschaubare Besitzverhältnisse (Voreigentümer)
  • Erwerbbare Eigentums-Fläche > 10%, also mind. 40 ha
  • Infrastruktur *
  • Zur Wohn-Bebauung geeignete, potentiell verfügbare Fläche (Baugenehmigung
    erhältlich) >= 2 ha (20 m2 Grundfläche / EWG bei 1000 EGW)

  • Regenerative Energiequellen ohne größere Eingriffe ins Landschaftsbild nutzbar

  • Potentiell zur Nutzung innerhalb der nächsten Jahrzehnte verfügbare Fläche >=
    400 ha (0,4 ha / EWG bei 1000 EGW)

  • Sofort (ab Ende 2012) nutzbare Fläche von mind. 4 ha → Zur Wohn-Bebauung geeignete, potentiell verfügbare Fläche >= 2 ha (20 m2 Grundfläche / EWG bei 1000 EGW) UND Potentiell verfügbare Landwirtschaftsfläche >= 200 ha (0,2 ha / EWG bei 1000 EGW)

  • Geographisch innerhalb des potentiellen Nutzungsgebietes +/-zentral gelegenes
    Dorfzentrum mit Wohnraum für > 100 Personen auf Eigentumsfläche realisierbar

  • auf einem Großteil des nutzbaren Geländes muss der nachweisbare Schadstoffgehalt der Böden unterhalb der EU-Grenzwerte für ökologischen Landbau liegen (besonders zu beachten bei kontaminationsverdächtigen Plätzen wie z.B. alten Mülldeponien oder ehemaligen Militärgelände)

  • Lärmgeschützte Lage - Lärmpegel auf gesamter potentiell zur Bebauung und
    Erholungsnutzung vorgesehener Fläche durchgehend durchschnittlich < 47 dB(A)

  • Soziokulturelles *
  • keine deutliche Ablehnung des Projekts auf Gemeinde- & Kreisebene

B ) Berücksichtigenswert

  • Landschaft *
  • Hügel vorhanden, aber nicht zu steil (max. Hauptverkehrswege-Steigung < 20%)
  • Reliefdifferenz (Höhenunterschied zwischen höchstem und tiefstem Punkt) > 20 m & < 400 m
  • Messen der elektromagnetischen und sonstigen Strahlung → Sendemasten u.ä.
  • Ressourcen *

• Bodenqualität (Sand, Lehm, Humus) was wäre denn vorteilhaft???
• Spirituell wertvoller Ort/Kraftplätze

  • Infrastruktur *

• Kläranlagen-Situation → Möglichkeiten von Kanalanschluss und Anschlussfreiheit
• Breitbandinternetversorgung sollte möglich sein → mind. 1 MegaBit / sec
• Soziogeographische Geschichte des Platzes erkunden (z.B. Mülldeponie,
Kriegsvergangenheit, Sende-Antennen, Altlasten)
• keine Autobahn oder Flugplatz in unmittelbarer Hörweite
• Landschafts- oder Naturschutzgebiet? Denkmalschutz? sonstige
Baueinschränkungen?
• Möglichkeiten für Kinder
• Brunnenrechte
• Winterliche Zugänglichkeit (Schneeräumung etc.)

  • Soziokulturelles *

• Akzeptanz/Unterstützung in der Region (seitens Bevölkerung + Verwaltung auf
Gemeinde- und Kreisebene)
• andere Projekte im Umkreis
• Bevorzugt aktuelle Abwanderungsgebiete
• Demographie

  • Ökonomie *

• Kaufpreis des Geländes
• Wirtschaftskraft

  • Politik *

• Regionales politisches Spektrum

C ) Chillig

  • Landschaft *

• Ansprechende Gesamtoptik
• See, Bach, Meer, warme Quelle
• Kletterfelsen

  • Eigentum *

• Nette Burg oder nettes Schloss

  • Politik *

• eigener Gemeindestatus

Ergänzungen von mir zu den Anforderungen, vor allem im Hinblick auf Produktion von GVCS-Maschinen:

  1. Gewerbebetriebe müssen baurechtlich zulässig sein, also keine Ausweisung als Wohngebiet. Mischgebiete oder dörfliche Wohn-/Mischgebiete dürften okay sein. Wobei klar ist, sollten wir störende Sachen wie eine Giesserei oder grössere Schmiede planen, dann müsste es ein Gewerbe- oder Industriegebiet sein und ausreichender Abstand zu Wohnbebauung vorhanden sein.

  2. Ausreichend grosse rechteckige Fläche für Werkstatt. Je nach dem, was produziert werden soll, kommen da bis 1500m² an Hallenfläche zusammen. Produktionsflächen sollten in ebenem Gelände liegen,

  3. An Logistik, sprich Strassenanbindung, denken. Für Bau von Maschinen in grösserem Umfang fallen erhebliche Transportmengen an. Strassenverbindungen müssen also LKW und Lastzug-tauglich sein.

  4. Ausreichend dimensionierte Stromversorgung, Anschlusswerte von einigen Hundert KVA kommen bei Maschinenbau ganz schnell zusammen.

  5. Um späteren Ärger zu vermeiden, sollten generell Flächen, die für Werkstätten vorgesehen sind, nicht dicht an (fremden) Wohnhäusern liegen.

Mike

Strom und Internet sind wichtig. Ich würde gerne live streamen bei workshops und Diskussionen an echten Werkstücken führen, mit Leuten vor Ort und auf der Welt. Wie man etwas live verbessern kann, und dass Leute live über die Schulter schauen können und somit dazulernen und Tipps live abgeben können. Das wäre ein Novum, ich fänd es toll.

Aber mehrere KVA brauchen wir (noch) nicht, ein Standard Hausanschluss reicht erst einmal. Klar für später mehr, aber wenn wir mal so weit sind, dann müssen wir expandieren oder umziehen. Jetzt das alles zu berücksichtigen ist zu aufwändig und schränkt die Suche ein.

PS: Gießen nur bis Alu, danach kommt erstmal nichts und dann was wo man Abstand braucht und Angst haben muss mit Schutzkleidung und bei weiter Entfernung :wink:

Hört sich alles super an…

…aber wie realistisch ist das denn? :slight_smile:

Ein Grund mit der Fläche, den EIngenschaften die hier beschrieben sind kostet sogar im tiefsten Hinterland > 1 Mio. Euro.
Ich würde vl. erst einmal klein anfangen und dann auf „natürlichem Wege“ wachsen…

z.B. einen verlassenen Bauernhof erwerben und wieder instand setzen. Der Hof könnte in der Nähe einer größeren Stadt
liegen, sodass er relativ gut erreichbar ist. Am anfang muss dort noch keiner wohnen.

Mit der Zeit wird der Hof dann „wohnfähig“ und man kann das Grundstück Step-by-Step ausbauen mit Werkstatt etc. pp.

Wäre das nicht realistischer gedacht?

(Ich mag mich ja auch irren… :slight_smile:

Ich denke von klein nach groß.

Aron, warum würdest du einen verlassenen Bauernhof von Anfang an aufbauen? Die Vorteile sind Unabhängigkeit, aber müssten wir dann nicht viel für den Aufbau investieren?

Ich würde schon existierende Infrastruktur mit Bewohner suchen, damit wir nicht alles von Anfang an machen müssen. Am besten die Bewohner würden gerne OSE weiterentwickeln.

Anforderungen werden hier aufgelistet: http://pad.opensourceecology.de/TD1TLk5q5J (Bitte davor hier im Forum kommentieren) Später ins Wiki.

Die Fläche muss ja nicht von Anfang an gekauft werden, sondern evtl. erst später. Oder sie wird nur gepachtet.

Ja das stimmt. Aber die meisten Landwirtschaftlichen Flächen laufen unter Erbpacht, und werden nicht leichtfertig rausgegeben.

Wollte ich nur mal so einwerfen, meine Freundin hat wegen ihrem Job viel mit Bauen zu Tun, hier in der Gegend ist das nicht so leicht, Land zu „pachten“. kA ob das woanders besser geht

@Alex
„Mehrere kVA“ sind ja nicht viel, meine grosse Flex braucht schon so 2,5 kVA beim Einschalten. Mit einem normalen Hausanschluß bist Du bei einer Werkstatt ganz schnell am Ende, wenn da mehrere Leute gleichzeitig arbeiten sollen.

@Aron
Die Sache mit dem Bauernhof hat in D einige Haken wegen Bau-, Gewerbe- und Emissionsrecht. Es gibt faktisch 2 Möglichkeiten:

  1. Der Hof befindet sich ausserhalb einer Ortschaft, heisst im Gesetz Aussenbereich. Dort sind dann nur landwirtschaftliche Bauten möglich, Werkstätten nicht. Und Wohnungen auch nicht, ausser eine für den Betriebsleiter.

  2. Oder er befindet sich im Ort, dann ist das wahrscheinlich ein Wohngebiet. Grössere Werkstätten werden da auch nicht genehmigt, und Du hast Anwohner in der Nähe. Wenn sich einer von denen an uns stört, hagelt es Beschwerden und Anzeigen wegen Lärm etc.

Auch wenn Nikolay das anders sieht, bin ih noch immer der Meinung, Deutschland sei für ein OSE-Dorf der falsche Platz.

Mike

Hallo Bastelmike,

ich möchte der Vorstellung, dass ein Kauf eines geeigneten Geländes oder Gebäudes ausserhalb der Reichweite dieses Projekts liegt auf Immobilien im Osten verweisen z.B. http://diia.de/?thema=objekt_detail&id=3390&list=1

Wenn die Zeit reif dafür ist kann OSE auch die Beratung eines Maklers in Anspruch nehmen.

Gruß,
Stephan